José Gonzaléz

Foto: Jonas Jörneberg

Sarah Assbring alias El Perro del Mar

Foto: Luger

Christiane Rösinger von Britta

Foto: Flittchen Rec
Kein Latino-Sound am Donnerstag im Wiener B 72, auch wenn die Namen der Auftretenden es vermuten lassen könnten: Statt dessen sind José Gonzaléz und El Perro del Mar zwei KünstlerInnen aus dem schwedischen Göteborg, die Songwriting mit angloamerikanischen Wurzeln pflegen. Gonzaléz, gebürtiger Argentinier, war schon früher zu Gast in Wien: Er steht für fragilen Folk-Pop, still, langsam und eindringlich. Neu und nicht minder interessant der Support Act:

Hinter dem "Hund des Meeres" steckt Sarah Assbring. Sie hat ihr Projekt einem Sound verschrieben, der an Phil Spector-Produktionen und Girl-Bands der frühen 60er Jahre erinnert und dementsprechend voller "Shalalas" und "Beebopalulas" steckt ... einerseits. - Andererseits fängt sie die Zuckerlsüße mit einer seltsam düsteren Sound-Umdeutung ab, wobei Sarahs Stimme, die immer hart an der Schluchzgrenze liegt, eine entscheidende Rolle spielt: Ein harmonischer und manchmal verstörender Balanceakt. Auf Platte hat Sarah den größten Teil des für Sixties-Breitwandsound erforderlichen Instrumentariums selbst eingespielt; live beschränkt sie sich zwangsläufig auf Akustikgitarre und ergänzende Einspielungen vom Band.

... und dann, ein paar Tage später, am selben Ort: Britta aus Berlin. Was soll man noch sagen über Christiane Rösinger und ihre unverwüstliche Haudeginnen-Brigade des Gitarrengeschrammels, die sich vor Kurzem erst wieder mit ihrem aktuellen Album "Das schöne Leben" in unsere Rubrik "Lieblingsplatte der Redaktion" gespielt haben? Depressiver Tag, ich sag hallo-o-o-o-oh, zeig mir dein schäbiges Gesicht - mitdenken, mitlachen, mitsingen über die Ungerechtigkeiten der Welt! Es lebe der Galgenhumor, und niemand hat den besser drauf als Britta. (red)