Gute Kommunikation verbessert den Therapieerfolg, wenn Patienten stärker an Entscheidungen beteiligt werden
Heidelberg - Von einer guten Kommunikation zwischen Arzt und Patient profitieren beide Seiten. Schon eine umfangreiche Information der Patienten zu verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten trägt laut einer Studie der Universitätsklinik Heidelberg dazu bei, dass sie zufriedener sind und aktiv mit ihrer Erkrankung umgehen. Kommunikationstraining für Ärzte
Noch positiver fallen diese Ergebnisse aus, wenn der Arzt in einem Kommunikationstraining geschult und für die Bedürfnisse der Patienten sensibler ist. Eine Umfrage zeigt, dass Patienten stärker am Entscheidungsprozess zur Therapie teilhaben wollen.
Patienten wünschen gemeinsame Entscheidungen
Demnach wünschen sich rund 60 Prozent der Befragten eine gemeinsame Entscheidung mit dem Arzt, und knapp 30 Prozent möchten nach der Information alleine entscheiden. Tatsächlich
werden aber nur etwa 40 Prozent der Patienten vom Arzt an der Therapieentscheidung beteiligt.
Studie mit drei Gruppen
Die Heidelberger Wissenschafter verglichen nun in ihrer Studie
drei Gruppen von insgesamt 133 Patienten mit der rheumatischen
Erkrankung Fibromyalgie. Die Teilnehmer wurden entweder nur behandelt
oder erhielten eine zusätzliche Patienteninformation zu
Therapieangeboten im Internet oder wurden außerdem von Ärzten
behandelt, die in einem Kommunikationstraining geschult waren.
Information motiviert
Die Patienten empfanden zusätzliche Informationen, den Umgang mit
geschulten Ärzten und die Beteiligung an Therapieentscheidungen als
Bereicherung. Sie waren eher bereit, aktiv an der Behandlung
teilzunehmen und Psychotherapieangebote zu nutzen.
Weniger Konflikte durch Mitsprache
Entscheidungskonflikte und Behandlungsstress traten seltener auf als
in der Vergleichsgruppe, zudem konnten die Patienten besser mit ihren
Schmerzen umgehen. Aber auch die kommunikationsgeschulten Ärzte
empfanden den Umgang mit den Patienten als unkomplizierter.
(APA/AP)