Fords Doppelpack

ist unter anderem ein Thema für genaue Beobachter: In Frontpartie und Radstand praktisch ident, unterscheiden sich die beiden Minivans im weiteren Fahrzeugverlauf, speziell ab der B-Säule, sowie bei Gesamtabmessungen und inneren Werten wieder erkennbar voneinander.

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Am deutlichsten

ist die Spreizung bei der Nomenklatur: S-Max lässt vermuten, dass hier eine größere Variante des C-Max ins Spiel kommt, also eine coupéhafte Interpretation des Themas. Der etwas höher bauende Galaxy wiederum ist seit einer Dekade bestens eingeführtes Markenzeichen.

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Hauptunterschied hier:

Generation 1 wurde mit VW entwickelt und (in Portugal) produziert, der Neue geht allein auf Ford-Konto und läuft in Genk (Belgien) vom Band.

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Gemeinsam

ist S-Max und Galaxy, wie die Eingangsbeschreibung vermuten ließ, auch die technische Basis alias Plattform. Eine neue Bodengruppe, auf der auch der neue Volvo S 80 aufbaut sowie künftige Fahrzeuge der Ford-Tochter Mazda und der kommende Mondeo. Richtig, die Kosten müssen runter auch in diesem Konzern, und den Autos schadet's nix.

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Raumkonzepte

sind seit Jahren generell gefragt, nur hat sich die Dynamik von den größeren, also Minivans, in Richtung kleinerer Gebinde verlagert, Stichwort Kompakt- und Mikrovans.

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Vor allem

aber die ebenfalls raumtüchtigen SUVs konnten massive Zuwächse verzeichnen. Schon interessant deshalb, dass Ford gerade bei Minivans künftig gleich doppelt Flagge zeigt. Eine vergleichbare Strategie verfolgen nur die Minivan-Pioniere Chrysler und Renault, die jeweils Lang- und Kurzversionen von Voyager und Espace anbieten.

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Für die zwei Fords

spricht erstens die größere Differenzierung der neuen Großraum-Fahrzeuge und zweitens das - logisch - modernere Konzept. Schon erstaunlich, um wie viel praktischer, bedienerfreundlicher, alltagserleichternder diese Autos von Generation zu Generation werden.

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DER STANDARD

konnte bei der internationalen Pressepräsentation beide Autos begutachten. Wir waren also sozusagen S-maximal per Anhalter im Galaxy unterwegs. Nun ist das Thema Fahrdynamik ja seit dem Focus eine Schokoladenseite aller Fords - so auch hier: Das S-Max-Design verspricht nicht zu viel, er lässt sich flott, fast sportlich bewegen. Doch auch der Galaxy fällt in dieser Emotionswertung kaum ab.

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Motorisch

gibt's für Österreich nur eine Empfehlung: 2,0 TDCI. Der Diesel ist mit 130 und 140 PS zu haben, mit beiden ist man hinsichtlich Spritzig- und Sparsamkeit wirklich ausreichend ausgestattet, vielleicht könnte die Geräuschcharakteristik noch etwas Feinschliff vertragen.

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Hier sei

auch gleich die aus unserer Sicht massivste Kritik angefügt: Anmutung. Insgesamt eigentlich tadellos, sodass man sich fragt, warum Ford in beiden Autos in der Mittelkonsole auf derart billig wirkende Metall-Imitationen aus Kunststoff setzt. Spaßverderbend.

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Ad Konzept,

Konfiguration: Der schneidig-schnittige S-Max ist ein Fünf-plus (optional) Zweisitzer. Wahlweise (und ebenso optional) gibt's einen ausziehbaren Kofferraum-Ladeboden, sehr praktisch. Der Galaxy hingegen wird siebenköpfige Großfamilien, statistisch gesehen eine häufige Erscheinung in Europa, noch mehr befriedigen.

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Ein echter

Siebensitzer, und auch die beiden Sitze ganz hinten kann man als vollwertig bezeichnen. S-Max/Galaxy in Summe: Eine gelungene Operation Doppelpack. (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 5.5.2006)

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Ford

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