Die Audi-Flotte auf dem Josefsplatz

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Wien/Salzburg – Die österreichische EU-Präsidentschaft lädt von 11. bis 13. Mai zum Lateinamerika/Karibik-Gipfel nach Wien. Die Staatschefs werden von der VW-Tochter Audi durch Österreich chauffiert, die für den Gipfel die größte in der Firmengeschichte zusammengetragene Luxuslimousinenflotte in Wien konzentriert: 155 silberne Audi A8 werden vom Konzern aus ganz Europa ins Land gebracht – davon 125 so genannte Langversionen und 15 gepanzerte Fahrzeuge. Mutter Volkswagen stellt 140 Transporterbusse bei. Bei Großereignissen wie den Salzburger Festspielen oder beim Weltwirtschaftsforum in Davos setzt Sponsor Audi maximal halb so viele Fahrzeuge ein.

Die Volkswagen-Tochter setzte sich dabei gegen die süddeutschen Mitbewerber Mercedes und BMW durch. Die Kosten liegen gänzlich beim Konzern. Summen will der Sprecher des heimischen Audi-Importeurs Porsche Austria, Hermann Becker, nicht nennen, der Aufwand sei jedenfalls "beträchtlich, vor allem wegen der Logistik". Porsche Austria stellt mit einer Grundflotte von 40 Audi A8 (fünf gepanzerte) sowie 35 VW Bussen bei allen Veranstaltungen, die im Rahmen des österreichischen EU-Vorsitzes stattfinden.

Bildkorrektur

Hintergrund ist, dass sich Audi viele Fernsehbilder in Nord- und Südamerika erwartet, in denen das Firmenlogo mit den vier Ringen ins Bild gerückt wird. Denn die in Europa (im Gegensatz zur Schwestermarke VW) derzeit sehr erfolgreichen Ingolstädter haben auf dem amerikanischen Kontinent noch immer ein Imagedefizit gegenüber BMW und Mercedes. Dieses resultiert in niedrigeren Margen als bei der Konkurrenz.

Ursache des angekratzten Bilds von Audi ist noch immer eine Uraltgeschichte aus den 80er-Jahren, als sich ein Automatik-Auto verselbstständigte ("unintended acceleration"), worauf Medien über die Deutschen hergefallen sind. Die Geschichte kostete den Konzern Abermillionen Dollar. (DER STANDARD, Printausgabe, 5.5.2006)