Berlin - Die Deutsche Bahn AG will im Herbst ihre Aktivitäten zur Schaffung einer "Landbrücke" zwischen Asien und Europa mit einer Kooperation mit der chinesischen Eisenbahn ausweiten. Er halte es für machbar, "dass wir ab 2008 mit täglichen Regelzügen nach China verkehren", sagte Vorstandschef Hartmut Mehdorn in Berlin.

Mehdorn hatte erst in der vergangenen Woche während der Reise von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Tomsk mit der russischen Staatsbahn RZD einen Vertrag über eine gemeinsame Logistik-Gesellschaft abgeschlossen. Er sieht Kapazitäten für die Schiene sowohl in Sibirien als auch in China.

Kapazotätsreserven

"Auf der Transsibirischen Eisenbahn fährt heute maximal alle 20 Minuten ein Güterzug. Das bedeutet, diese eiserne, elektrifizierte, doppelspurige Schlagader zwischen Pazifik und Europa hat noch erhebliche Kapazitätsreserven."

Im vergangenen Jahr hatte die Bahn einen Test-Güterzug von Hohhot in der inneren Mongolei nach Duisburg fahren lassen. Jetzt peilt Mehdorn offenbar Shanghai an. "Wir können mit einer Transportzeit von neun Tagen sogar über zwei Wochen schneller sein als das Schiff und natürlich ungleich mehr Fracht befördern als das Flugzeug", sagte er.

Es gebe bereits Anfragen von Autoherstellern, die am Landtransport zwischen Asien und Europa interessiert seien. Wir werden diesen Markt eröffnen", sagte der Bahnchef. Die Bahntransporte könnten zwar Schiff und Flugzeug nicht ersetzen, aber wir werden der Schiene einen Anteil sichern." (APA/AP)