LG Chocolate Phone ist Teil des Black Labels von High-End- Geräten, am 3. Mai 2006 in London für den europäischen Markt präsentiert.

Foto: LG

Daheim ein Riese und bei Handys mit dem (in Europa nicht verwendeten) CDMA-Standard Nummer eins, weltweit mit einem Marktanteil von knapp unter sieben Prozent Vierter in der Handy-Hackordnung, leidet der koreanische Hersteller LG unter einem: In Europa ist die Marke ein Exote, in Österreich de facto nur im Angebot des UMTS-Betreibers Hutchison 3.

Design und Innovation

Das soll anders werden, und wie schon zuvor sein koreanischer Konkurrent Samsung greift auch LG Electronics zu Design und technischer Innovation, um aus dem Schatten der Platzhirschen herauszutreten. Weltweit sieben Forschungs- sowie sechs Designzentren sollen dazu die Basis legen.

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Mittwoch lockte Charles Kim, Präsident von LG Electronics Europa, in einem trendigen Londoner Schuppen die "jungen, professionellen Trendsetter" mit einem Stück schwarzer Schokolade, dem LG Chocolate Phone. Äußerlich ein schimmerndes, 15-mm-schmales Objekt aus Glasfaser, wird das Handy beim Aufschieben oder Druck einer seitlichen Taste lebendig: Hinter der Glasoberfläche sind Display und berührungsempfindliche Tastfelder (ein Novum bei Handys) verborgen, die rot leuchten. Der Mix an coolem Äußeren und technischen Spielereien sollen Männer wie Frauen anziehen.

Schokolade

Das LG Chocolate Phone, in Korea 400.000-mal seit November 2005 verkauft, ist das erste Handy der "Black Label Series". Innerlich bietet das GSM-Handy (UMTS-Version soll im Herbst folgen) großes Display, 1,3-Megapixel-Kamera, MP3-Player für Musik, Bluetooth zur kabellosen Verbindung mit Kopfhörern oder PC – das alles in Schokotafelgröße mit 83 Gramm.

"Objekt der Begierde"

In Österreich soll das "Objekt der Begierde" (darum angeblich auch der Schoko-Name) bis Juni um rund 450 Euro auf den Markt kommen, sagt Markus Werner von LG Österreich, und es soll vorerst nur unsubventioniert über den Handel und nicht über die Betreiber verkauft werden.(Helmut Spudich aus London/DER STANDARD, Printausgabe vom 4.5.2006)