Für das kommende Jahr wird ein Absatz von 537.500 Rädern bei einem Umsatz von 123,6 Millionen Euro erwartet. In den letzten drei Jahren hat es in Österreich laut Studie einen regelrechten Boom bei Fahrrädern gegeben, die Nachfrage ist seit 2002 um 33 Prozent gestiegen. Die Preise sanken in diesem Zeitraum um 9,5 Prozent - trotz steigender Rohstoffpreise.
Schnäppchen oder Luxusrad
Im Durchschnitt kostet ein Fahrrad heute 231 Euro. Wie in vielen Branchen wird laut Studie auch bei Fahrrädern das Mittelpreissegment zunehmend ausgehöhlt. Die Devise laute, entweder Schnäppchen oder Luxusrad. Die Gruppe der "Fahrrad-Freaks", die 2.000 Euro und mehr für ein Fahrrad ausgebe, sei zwar klein, aber stark im Steigen, hieß es. Noch könne dieser Trend jedoch die Abwanderung vom Mittelpreissegment zum Niedrigpreissegment nicht kompensieren. Die Importe aus Vietnam und China sind seit 2000 um das Dreifache gestiegen.
Neben dem Fach- und Sportartikelhandel werden Fahrräder verstärkt in Supermarktketten und bei Diskontern angeboten. 1997 wurden noch 40 Prozent der Fahrräder im Fachhandel gekauft, 2005 waren es nur mehr 25 Prozent. Der Fachhandel hat sich zunehmend zur Vertriebsschiene für das Hochpreissegment von 1.000 Euro aufwärts pro Rad entwickelt, während billigere Räder zunehmend bei Diskontern, Super- und Baumärkten verkauft werden.
Kostengünstiges Verkehrsmittel
Was den Neukauf gemessen pro 1.000 Einwohner betrifft, liegt Österreich an vierter Stelle in Europa. Nur in den Niederlanden, Dänemark und Deutschland tritt man noch lieber in die Pedale. Als wesentlicher Treiber für die wachsende Nachfrage ortet der Marktforscher die wachsende Bedeutung des Fahrrades - neben der eines Freizeitgerätes - als kostengünstiges Verkehrsmittel. Die Österreicher legen im Schnitt 140 km pro Kopf pro Jahr mit dem Rad zurück.