Bild nicht mehr verfügbar.

Die Show ist vorbei.

Foto: Reuters/Fraile

Bild nicht mehr verfügbar.

Eiin neuer Freund für Thierry Henry, der überreichte ihm auch gleich ein Barcelona-Dress, eher er von Sicherheitskräften unschön getackelt wurde.

Foto: Reuters/Fraile

Madrid - Im Augenblick des Elfers für Villarreal CF sprang Vereinspräsident Fernando Roig oben auf der Tribüne von seinem Sitz. Als Spielmacher Juan Roman Riquelme mit dem Strafstoß an Arsenals Tormann Jens Lehmann scheiterte, vergrub der Klubchef sein Gesicht in den Händen und sank in die Knie. Nur mit Mühe konnte er bis zum Abpfiff des torlosen Halbfinal-Rückspiels der Champions League von Villarreal gegen die Londoner (Hinspiel 0:1) die Tränen zurückhalten.

Den meisten Fußballern und vielen der 22.500 Zuschauern im kleinen Stadion "El Madrigal" gelang dies nicht. Ganz Villarreal schien in Tränen zu liegen. Für das spanische Provinzstädtchen nördlich von Valencia ging ein Traum zu Ende. Die ostspanische Kleinstadt mit 48.000 Einwohnern hatte in ganz Europa mit dem erstmaligen Vorstoß ins Semifinale für Schlagzeilen gesorgt, nun aber scheiterte ihre Elf kurz vor dem ganz großen Ziel.

Gelbes Volksfest

Dabei hatte Villarreal den Tag als Volksfest begonnen. Schon um die Mittagszeit schlossen die Büros und Geschäfte. Wie in einer Prozession geleiteten die Fans ihre Mannschaft aus dem Stadtzentrum ins Stadion. Kaum jemand zweifelte daran, dass die als "Yellow Submarine" (gelbes U-Boot) bezeichnete Mannschaft das Finale erreichen würde. Denn das Endspiel findet am 17. Mai, dem Tag des Heiligen Pascual, des Schutzpatrons von Villarreal, statt.

"Fußball kann so grausam sein", klagte Roig. "Wir haben Arsenal an die Wand gespielt und sind doch ausgeschieden." Riquelme war nach dem verschossenen Elfer wie versteinert stehen geblieben. Der Argentinier war so niedergeschlagen, dass er nicht mal dem Abpraller nachjagte. Ohne ein Wort zu sagen, verließ er nach dem Abpfiff das Stadion. Dabei hatte er vorher die Devise ausgegeben: "Nur wenn wir ins Finale kommen, wird man uns in Erinnerung behalten."

"Lässt sich kaum wiederholen"

Der Star war nach seinem Scheitern beim FC Barcelona im "Biotop" der Provinz regelrecht aufgeblüht. Er führte eine Elf an, die die Großen des Fußballs erzittern ließ. Dieses Werk zerbrach nun. "Hier endet ein Abenteuer, das sich kaum wiederholen lässt", lautete das bittere Fazit von Trainer Manuel Pellegrini. Villarreal wird in der kommenden Saison in der Champions League nicht dabei sein. Dem Verein bleibt allein der Trost, im Europacup der beste Debütant seit Sampdoria Genua 1992 gewesen zu sein.(APA/dpa)