Mit der Übernahme von tele.ring durch T-Mobile verschwinde jener Betreiber vom österreichischen Mobilfunkmarkt, der den Verbrauchern in den vergangenen Jahren die niedrigsten Preise geboten habe. tele.ring habe erheblichen Wettbewerbsdruck vor allem auf die beiden größten Betreiber, Mobilkom und T-Mobile Austria ausgeübt.
Die Kommission habe den Zusammenschluss eingehend untersucht und dabei festgestellt, dass er in der Form, in der er ursprünglich angemeldet wurde, den wirksamen Wettbewerb im österreichischen Mobilfunkmarkt erheblich beeinträchtigt hätte, auch wenn T-Mobile dadurch in Österreich nicht zum Marktführer geworden wäre. Durch die Zugeständnisse zum Weiterverkauf von Sendeanlagen und UMTS-Frequenzen seien diese Bedenken aber entkräftet worden. Hutchison ("3") sollte diese Vereinbarung ermöglichen, sein Netz auf ganz Österreich auszudehnen und so im Wettbewerb zu bestehen, schreibt die EU-Kommission.
3,2 Millionen Kunden
T-Mobile hat nach der tele.ring-Übernahme in Österreich derzeit 3,2 Millionen Kunden und rückt damit nahe an den Marktführer Mobilkom (A1) heran, der per Ende 2005 3,34 Mio. Kunden hatte. Zusammen dominieren A1 und T-Mobile dann mehr als drei Viertel des österreichischen Mobilfunkmarktes. Hutchison, die neue Nummer Vier am österreichischen Markt, die nun die Rolle des Preistreibers übernehmen soll, hatte im März 345.000 Kunden (laut Mobile Communications) und kam damit zuletzt auf einen Marktanteil von rund 4 Prozent.
Nach den bereits abgeschlossenen Rahmenverträgen soll Hutchison 2.000 der insgesamt 3.700 tele.ring-Sendestationen und zumindest eine von zwei 5 MHz/UMTS-Frequenzblöcken erhalten, die T-Mobile nach den Auflagen verkaufen muss. Die Kommission rechnet in Folge damit, dass Hutchison weiter niedrige Tarife anbieten wird, "um dadurch zusätzliche Kunden gewinnen, die Netzauslastung erhöhen und so Skaleneffekte erzielen zu können".
Europäische Marktüberlegungen
Gleichzeitig waren für die EU-Kommission bei der Genehmigung der tele.ring-Übernahme durch T-Mobile aber auch europäische Marktüberlegungen ausschlaggebend. Im Zuge der Binnenmarkt-Ziele will Brüssel ebenso wie im Energie- und Bankensektor auch im Mobilfunk einen grenzüberschreitenden Wettbewerb erreichen. Dafür werde man auch große europäische Player brauchen, wie Kommissions-Präsident Jose-Manuel Barroso und Wettbewerbskommissarin Viviane Reding in den vergangenen Wochen bei jeder Gelegenheit betonten.