Wien - Die Entscheidung über die Errichtung eines Privatspitals für vermögende Patienten auf dem Gelände des Wiener Allgemeinen Krankenhauses (AKH) scheint doch noch nicht gefallen zu sein. Die Wiener Gesundheitsstadträtin Renate Brauner (S) betonte am Mittwoch im Gespräch mit der APA, dass dies "eine uralte Idee" sei, die man neutral bewerten werde. Es sei aber noch nichts entscheidungsreif.

In der Mittwoch-Ausgabe der Tageszeitung "Die Presse" hatte AKH-Direktor Reinhard Krepler davon gesprochen, dass auf dem AKH-Gelände innerhalb der kommenden fünf Jahre mit Privatinvestoren ein Haus mit 120 Betten errichtet werden soll. Dies solle vermögender internationaler Kundschaft medizinische Spitzenleistungen bieten. Das gesamte Projekt befinde sich zwar noch in einem frühen Stadium, dass das Privatspital komme, sei aber fix, erklärte Krepler betont.

Dass die Entscheidung für die Errichtung des Privatspitals bereits getroffen sei, "ist nicht richtig", betonte brauner. Seit der Übereinkunft mit dem Bund über die Fertigstellung des AKH, die im Februar getroffen wurde, gebe es eine Vielzahl von Ideen und Konzepten, die geprüft würden. Es sei aber noch nicht entscheidungsreif. Man werde sachlich und neutral alles durchbewerten.

Die oberste Prämisse bleibe immer, dass die Spitzenmedizin allen Menschen zur Verfügung stehe. "Im Rahmen dessen bin ich für alle Diskussionen offen", so Brauner. In der Zwischenzeit nehme sie das scheinbar große Interesse an Kooperationen mit dem AKH als Kompliment für die Arbeit des Hauses. (APA)