Welche Fachorganisationen der Reform zum Opfer fallen, wollte WKÖ-Präsident Leitl noch nicht sagen.

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Wien - Die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) setzt ihren Reformprozess fort. Am Donnerstag wird das Wirtschaftsparlament die zweite Etappe der WKÖ-Reform mit deutlicher Mehrheit beschließen, anschließend soll die Novelle zum Wirtschaftskammergesetz (WKG) dem Parlament vorgelegt werden, das die Novelle noch in dieser Legislaturperiode beschließen soll.

Diese zweite Reformetappe soll Einsparungen im Ausmaß von 30 Prozent und rund ein Drittel mehr Leistung bringen. In Summe sollen die geplanten Reformmaßnahmen einen Wert von 15 Millionen Euro haben. So sollen die derzeit 128 Fachorganisationsschienen auf künftig nur noch 80 Einheiten reduziert werden. "Ein hoher Anteil dieser Strukturen entfällt derzeit auf die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs", sagte WKÖ-Präsident Christoph Leitl am Mittwoch in Wien.

Zusammenlegungen

Welche Fachorganisationen künftig wegfallen sollen, ist derzeit noch offen. Entschieden werden soll bis Jahresende nach Kriterien wie der Zahl der Mitglieder, der Fähigkeit zur Eigenfinanzierung und dem Anteil der Mehrfachmitgliedschaften. Bei kleinen Fachverbänden sind auch Zusammenlegungen möglich.

Die Zahl der Körperschaften öffentlichen Rechts im Rahmen der Wirtschaftskammer sollen von rund 1.000 auf künftig etwa 600 um rund ein Drittel verkleinert werden.

Unter dem Strich sollen die Strukturreformen auch eine Kürzung der Mitarbeiterzahl mit sich bringen. In welchem Ausmaß, das ist derzeit noch nicht abschätzbar. Laut Leitl soll es weitgehend "natürlichen Abbau" geben, etwa durch nicht nachbesetzte freiwerdende Stellen durch Pensionierungen.

Erwartet wird eine breite Zustimmung zur WKG-Novelle, nur die drei Vertreter der "Grünen Wirtschaft" wollen die Reform im Wirtschaftsparlament nicht mittragen. Im Juni soll das erweiterte WK-Präsidium die Kriterien für die Errichtung von Fachverbänden und -gruppen beschließen. (APA)