Hannover - Experten führender deutscher Agenturen haben die Werbekampagne der Expo kritisiert. Angesichts des schwachen Besucherinteresses zum Expo-Auftakt sagten die Werbefachleute übereinstimmend, die seit Februar laufende Kampagne sei zu "abgehoben". "Lieschen Müller bekommt keine Informationen, was auf der Expo los ist und warum es sich lohnt, überhaupt dort hin zu gehen", sagte Norbert Lindhof, Geschäftsführer der Hamburger Agentur Scholz and Friends. Dagegen sieht Expo-PR-Chef Matthias Ginsberg das Ziel erreicht, die Weltausstellung bekannt zu machen. "Nun kennen 90 Prozent der Deutschen die Expo, und ein Viertel, nach anderen Umfragen sogar ein Drittel, will kommen. In Zahlen sind das 16 Millionen Besucher, die durchschnittlich 2,3 Mal zu kommen beabsichtigen." Es sei die Strategie gewesen, überhaupt die Voraussetzungen für den Absatz der Tickets vor und während der Expo zu schaffen. Darauf müssten dann Verkaufsförderung und Ticketing aufbauen. Die Gleichsetzung von mangelhaftem Kartenabsatz mit mieser Werbung sei eine unzulässige Verkürzung: "Die Werbung spielt in diesem Zusammenhang eine wesentliche Rolle, aber sicherlich nicht die einzige." (APA/dpa)