Das aktuelle Politdrama in Thailand begann mit einem Unternehmensverkauf. Premier Thaksin Shinawatras Familie verkaufte Ende Jänner 2006 ihre Anteile an Thailands größtem Telekommunikationskonzern Shin Corp an eine staatliche Holding aus Singapur. Das Unternehmen wechselte für 1,6 Milliarden Euro - und zwar steuerfrei - die Besitzer.Die Opposition erzürnte auch, dass die von Thaksin gegründete Shin Corp an ein ausländisches Unternehmen verkauft wurde. Die Opposition rief zu Protesten auf. Zehntausende gingen gegen Thaksin auf die Straßen, bis dieser Ende Februar die Flucht nach vorne antrat und Neuwahlen ausrief. Thaksin hatte Shin Corp vor seinem Eintritt in die Politik gegründet und seine Anteile nach seiner Ernennung zum Premier an seine Angehörigen überschrieben. (DER STANDARD, Printausgabe, 04.04. 2006)