Brüssel/Ankara - Die EU hat die türkische Regierung aufgefordert, die Unruhen im Südosten des Landes friedlich zu lösen und die Rechte der kurdischen Minderheit zu wahren. EU-Kommissionssprecherin Krisztina Nagy sagte am Freitag in Brüssel: "Wir sind sehr beunruhigt über die jüngsten Spannungen." Die EU sei sich bewusst, dass es "ein ernsthaftes Problem mit Terroristen in der Region gibt, aber das ist nicht nur ein Sicherheitsproblem", sagte sie.

Die Menschen in der kurdisch dominierten Region brauchten "Frieden, wirtschaftliche Entwicklung und müssten ihre kulturellen Rechte ausüben dürfen", sagte Nagy. "Wir rufen die Behörden auf, sich dieser Themen dringend anzunehmen." Im Südosten der Türkei ist es seit Dienstag wiederholt zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen. Die Unruhen begannen nach der Beisetzung vier kurdischer Separatisten. Am Freitag erlagen nach Behördenangaben ein sechsjähriger Bub und zwei Männer ihren Verletzungen. Damit kamen in den vergangenen drei Tagen sechs Menschen bei den Unruhen ums Leben.

Die EU hatte am 3. Oktober 2005 formell die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei aufgenommen. Die Wahrung der Menschenrechte und der Rechte von Minderheiten gehört zu dem Grundprinzipien der Gemeinschaft. (APA/AP)