Speziell das Projekt in Tulln ist heftig umstritten: In unmittelbarer Nachbarschaft zum Interuniversitären Department für Agrarbiotechnologie (IFA) der Boku soll dort das Kompetenzfeld "Nachwachsende Rohstoffe und Ressourcenorientierte Technologien" angesiedelt werden. Dazu sollen etwa 2009 die bisher in Wien angesiedelten Bereiche wie Pflanzenwissenschaften, Holzforschung, Naturfasertechnologie und Teile der Chemie in Tulln angesiedelt werden und gemeinsam mit dem IFA und neu angesiedelten Bereichen der Austrian Research Center Seibersdorf das "Universitäts- und Forschungszentrum für Nachwachsende Rohstoffe in Tulln" (UFT) mit rund 300 Wissenschaftern bilden. Die Bakkalaureat-Studien sollen aber in Wien bleiben und nur Studienprogramme ab dem Master-Level in Tulln angeboten werden.
Im geplanten "Technologiezentrum Muthgasse" sollen Bereiche wie Biotechnologie, Nanobiotechnologie und Lebensmittelbiotechnologie angesiedelt werden. In der Muthgasse gibt es bereits einen großen Boku-Standort.
Kritik
Studentenvertreter kritisierten am Freitag in einer Aussendung die Entscheidung des Uni-Rats, die "ohne seriöse Prüfung von Alternativkonzepten in großer Eile getroffen" worden sei. Der größte Teil der Universitätsangehörigen stehe dem Projekt skeptisch gegenüber, viele fühlten sich nicht ausreichend informiert, so Julian Matzenberger, Studentenvertreter im Senat. Dürrstein betont dagegen, Betriebsrat und Hochschülerschaft zugesagt zu haben, gemeinsam mit Mitarbeitern und Studenten alle Fragen diskutieren zu wollen und gemeinsam "selbstverständlich eine bestmögliche Lösung zu erarbeiten".