Bild nicht mehr verfügbar.

SUSE Linux Enterprise Desktop 10

Vor kurzem auf der CeBIT erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt, hat der SUSE Linux Enterprise Desktop 10 einiges Interesse in der Linux-Community - und darüber hinaus - erregt. Bisher im geschlossenen Beta-Test entwickelt, wurde auf Novells Brainshare-Konferenz erstmals eine Vorversion - genau genommen die Beta 8 - verteilt. Das folgende Preview konzentriert sich vor allem auf neue Features, die den SLED von anderen Distributionen unterscheiden und nicht schon in der Vergangenheit ausführlich besprochen wurden.

DAS zentrale...

Grafik: Archiv

Element

des SLED-Desktops ist dabei das Novell-intern entwickelte neue Startmenü für den verwendeten GNOME-Desktop. Wie Entwicklungschef Nat Friedman unlängst versicherte ist dies als Konsequenz aus umfangreichen Usability-Studien entstanden, die gezeigt haben, dass viele BenutzerInnen die meiste Zeit nur ein sehr kleines Set an Anwendungen zum Einsatz bringen und sich mit klassischen, hierarchischen Menüs schwer tun.

Dem entgegen bietet das neue Start-Panel eine Reihe von "favorisierten Applikationen" auf den ersten Blick. Diese Auswahl kann nach Belieben...

Screenshot: Redaktion

umgestaltet

und somit den eigenen Gewohnheiten angepasst werden. Über das Kontextmenü kann die Anwendung auch aktualisiert, deinstalliert oder die Hilfe dazu angezeigt werden.

Alternativ zu den Favoriten können auch die...

Screenshot: Redaktion

zuletzt benutzten

Anwendungen aufgereiht werden.

Das Startmenü bietet aber noch eine dritte Ansicht, und zwar die Anzeige der aktuellen...

Screenshot: Redaktion

Dokumente

auch für diese gibt es wieder eine Reihe von Zusatzmöglichkeiten: So können sie etwa direkt von hier per Mail oder Instant Messenger verschickt, oder auch ganz simpel gelöscht oder umbenannt werden.

Ein zentrales Element des Startmenüs, das wir bisher noch nicht besprochen haben, ist die...

Screenshot: Redaktion

Suchmaske

Diese dient als schneller Zugang auf die von der Desktop-Suche Beagle beim Durchforsten der einzelnen Dateien gesammelten Informationen.

Einfach einen gewünschten Begriff eingeben und die Egebnisse der...

Screenshot: Redaktion

Beagle-Suche

werden fein säuberlich nach Kategorien sortiert angezeigt. Gefunden werden dabei nicht nur Begriffe in Text-, Word- und OpenOffice-Dateien, auch Tags der Bilderverwaltung F-Spot oder ID3-Informationen von MP3s sowie zahlreiche andere Informationen werden in den Index aufgenommen.

Wenn wir schon beim...

Screenshot: Redaktion

Thema

sind, die umfangreichen Suchmöglichkeiten ziehen sich wie ein roter Faden durch den SLED. Überall wo es ansatzweise Sinn macht, kann auf die Beagle-Informationen zugegriffen werden - etwa wie im Bild im Nautilus File Manager.

Auch die eingebaute...

Screenshot: Redaktion

Hilfefunktion

ist mit Beagle indexiert, so dass die gewünschten Suchergebnisse in Bruchteilen von Sekunden geliefert werden.

Wer vorher gut aufgepasst hat, hat rechts unten beim Startmenü den Knopf mit dem Titel "More Applications" gesehen, der zum...

Screenshot: Redaktion

Application Browser

und somit zu den restlichen am System installierten Anwendungen führt. Die Auflistung erfolgt hierbei in diversen Kategorien, aktuell installierte Programme erscheinen prominent an oberster Stelle.

Beim Auswählen einer...

Screenshot: Redaktion

Kategorie

wird zu dieser gescrollt und der betroffene Bereich grafisch hervorgehoben. Über das Kontextmenü können hier übrigens auch Anwendungen zu den Favoriten hinzugefügt werden, um derart ins Startmenü "aufzurücken".

Wer sich nicht durch das Angebot durchwühlen will, findet ganz links oben auch ein...

Screenshot: Redaktion

Suchfenster

mit dem "live" das vorhandene Angebot durchsucht werden kann, noch während des Tippens wird das Angebot immer weiter eingeschränkt. Die Suche funktioniert dabei nicht nur nach den Namen der Anwendungen sondern auch nach anderen Kriterien wie Beschreibung oder zugehörige Kategorie.

Ähnlich implementiert ist das neue...

Screenshot: Redaktion

Control Center

in dem die BenutzerInnen die verschiedensten Einstellungen für ihren Desktop vornehmen können. Neben den zum Application Browser analogen Elementen wie Suche und Kategorien, gibt es hier auch noch die "Common Tasks", über die sich etwa neue BenutzerInnen oder ein Drucker einrichten lassen.

Ein auffälliges...

Screenshot: Redaktion

Tool

in der Schar der Einstellungsprogramme ist dabei das zum Aktivieren der 3D-Desktop-Funktionen, also der neuen Möglichkeiten, die die Kombination aus dem hardwarebeschleunigten Grafikserver Xgl und dem Compositing / Window Manager compiz so ermöglichen.

Da dieses Thema schon an anderer Stelle ausführlich behandelt wurde, wollen wir das zu...

Screenshot: Redaktion

Xgl

Gesagte nicht noch einmal wiederholen, einfach Nachlesen oder besser noch: Selber ausprobieren.

Eins allerdings doch, das Applet weist bereits darauf hin: Xgl wird per Default nicht aktiviert sein, da es noch nicht mit allen Grafikkarten problemlos läuft. Wer eine kompatible Hardware hat, bekommt allerdings bei der Installation die Möglichkeit Xgl einzuschalten und von dessen Vorteilen zu profitieren.

Apropos...

Grafik: Novell

Wahlmöglichkeiten

Wem das neue Startmenü partout nicht gefallen will, der kann natürlich auch weiterhin auf ein "klassisches" Menüsysstem - wie es von einem Standard-GNOME her gewohnt ist - zurückgreifen, schließlich sind sowohl die alte als auch die neue Lösung als simple Applet für das GNOME-Panel realisiert worden.

Für die administrativen...

Screenshot: Redaktion

Aufgaben

steht wie von SUSE her bekannt der YAST zur Verfügung. Bis zur fertigen Version soll sich das QT/KDE-basierte Tool nach unlängst gegenüber dem WebStandard getätigten Aussagen von Guy Lunardi, Novells Produktmanager für den Linux Desktop, noch besser in die GNOME-Umgebung einpassen. Als erster Schritt wurden dem Ganzen jedenfalls schon mal neue Icons im Tango-Stil verpasst. Überhaupt setzt der SLED ganz auf die Tango-Icons, lediglich ein paar kleine farbliche Anpassungen bei den Verzeichnis-Icons wurden vorgenommen.

Ein weiterer...

Screenshot: Redaktion

Unterschied

zu einer Default-Konfiguration wird aufmerksamen GNOME-KennerInnen schon aufgefallen sein: Es gibt nur mehr ein Panel und dieses befindet sich am unteren Ende des Bildschirms. Am rechten Ende davon werden die wichtigsten Applets und Informationen versammelt, etwa zu Netzwerk- und Bildschirmeinstellung. Nicht mehr dabei ist der "Window Selector", die Auflistung aller offenen Fenster hat aber ohnehin compiz viel hübscher übernommen.

Auf der anderen...

Screenshot: Redaktion

Seite

des Panels findet sich - neben dem Startmenü - prominent platziert das Desktop-Wiki Tomboy, hervorragend geeignet um schnelle Notizen zu machen und miteinander zu verknüpfen.

Bei den restlichen Anwendungen konzentriert man sich - wie vom Vorgänger, dem Novell Linux Desktop, schon gewohnt auf eine gute...

Screenshot: Redaktion

Auswahl

anstatt der Auslieferung von unzähligen gleichartigen Programmen. Zur Organisation der eigenen Fotomassen gibt es F-Spot, für die Musiksammlung bietet sich Banshee an. Das besondere an letzterem: Als Backend wird standardmäßig die Helix Engine von Real Software verwendet, dadurch können MP3s ganz legal auf Linux abgespielt werden.

Nicht fehlen darf natürlich auch...

Grafik: Novell

OpenOffice.org

schließlich will der SLED ja vornehmlich den Büro-Arbeitsplatz erobern, da darf die freie Office-Suite natürlich nicht fehlen. Als besonderes Highlight für den SLED hat Novell jede Menge Arbeit in die Unterstützung von VBA-Skripten gelegt, wodurch der Umstieg von Windows auf Linux noch reibungsfreier vonstatten gehen soll.

Ebenfalls...

Screenshot: Redaktion

integriert

ist die Möglichkeit Verzeichnisse für das Netzwerk freizugeben, die Novell-Software iFolder integriert sich dabei recht einfach mit dem File Manager Nautilus.

Auch wenn es natürlich noch zu früh ist endgültige Schlüsse zu ziehen - immerhin liegt diesem Preview ja erst eine Beta-Version zugrunde und die fertige Release ist noch ein paar Monate entfernt - so zeigt sich doch zumindest bereits eines: Novell hat jede Menge Arbeit in den...

Screenshot: Redaktion

SLED

gesteckt. Über die normale Zusammenstellungsarbeit einer Distribution hinaus wurden einige sinnvolle Verbesserungen vorgenommen. Vor allem das neue Startmenü erweist sich als äußerst interessanter und wohl durchdachter Ansatz, der mit bisherigen Methoden bricht. Bleibt abzuwarten, ob die BenutzerInnen sich damit auch anfreunden können, man darf aber jedenfalls auf die fertige Version des SUSE Linux Enterprise Desktops gespannt sein. (Andreas Proschofsky)

Screenshot: Redaktion