Staub- und Lärm-Vermeidung
Dieses Projekt wurde von der Stadt Wien im Jahr 2001 gestartet und ist ein im Rahmen des EU-Life-Umweltprogramms gefördertes Demonstrationsvorhaben. Ein Projektteam aus Verwaltung und Bauwirtschaft entwickelte dabei Leitlinien, Handlungsempfehlungen und Lösungen für eine umweltschonende Entwicklung, Errichtung und Sanierung von Bauwerken. Bis Ende 2004 wurden so alle Möglichkeiten der Staub-, Lärm- und LKW-Fahrten-Vermeidung sowie der Wiederverwertung von Baustellenabfällen getestet.
Dabei wurden u.a. folgende Erkenntnisse gewonnen: Die LKW-Fahrten können um bis zu 90 Prozent verringert werden; die CO2-Belastung kann um bis zu 80 Prozent, die Feinstaub-Belastung sogar um 90 Prozent gesenkt werden. Die getrennte Sammlung von Bauresten in Sortieranlagen auf der Baustelle erhöht zudem die Verwertungsquoten um 20-40 Prozent, weiters kann die Lärmbelastung der Anrainer durch verschiedene Maßnahmen (Aufstellen mobiler Schallschutzwände, Vermeidung lauter Maschinen und Fahrzeuge etc.) um bis zu 20 Dezibel gesenkt werden. Die Mehrkosten für die zusätzlichen Maßnahmen liegen bei geschätzten 450 Euro pro Wohnung (nähere Informationen zu RUMBA siehe www.rumba-info.at).
Siegerprojekt
Die GEWOG-Wohnhausanlage RUMBA zählt zu den Siegerprojekten des diesbezüglich stattgefundenen Wiener Bauträgerwettbewerbs. Hier wird etwa die schon bestehende Absenkung der Baufläche (das Niveau des Grundstückes liegt fast ein Geschoß unterhalb der Roschégasse) und das Gefälle der Trepulkagasse genutzt, um kaum Bauaushub zu verursachen. Das Tragsystem wird aus Betonfertigteilen und Betonelementdecken hergestellt. Der Transport der Bauteile erfolgt schienengebunden bis in die Nähe der Baustelle und erst von dort mittels LKW.
Erstes RUMBA-Großprojekt: Kabelwerk
Das Meidlinger Kabelwerk war das erste Großprojekt, bei dessen Errichtung diese Erkenntnisse umgesetzt wurden. Hier wurden rund 170.000 Tonnen Bauabfall mit der Bahn transportiert, was 14.000 Lkw-Fahrten ersparte.
Anlässlich der Dachgleiche des ersten Teilprojekts (71 geförderte Mietwohnungen mit Eigentumsoption) fand Wohnbaustadtrat Werner Faymann (SPÖ) am Mittwoch lobende Worte: "Das Wohnprojekt Thürnlhof zeichnet sich durch seine Lage mitten im Grünen und die besonders umweltfreundliche Ausführung aus. Einerseits kommen hier die Richtlinien zur umweltfreundlichen Baustellenabwicklung (RUMBA) zur Anwendung, andererseits gibt es einen Mix aus Häusern mit Niedrigenergiestandard und Bauteile, die in Passivhaus-Bauweise ausgeführt werden."
Alle Wohnungen verfügen entweder über eine Loggia, eine Terrasse oder einen Mietergarten. Die Maisonetten warten mit einer Besonderheit auf: Sie verfügen über zweigeschossige Wintergärten. Eine Gemeinschaftsdachterrasse und ein Kinderspielplatz im Innenhof ergänzen das umfangreiche Freiraumangebot. "Dieses Neubauprojekt bietet für die traditionell sehr bezirkstreuen Bewohner Simmerings die Möglichkeit, innerhalb des Bezirks eine neue Wohnung zu finden", so Faymann.
2-5 Zimmer
Die Wohnungsgrößen bewegen sich zwischen zwei und fünf Zimmern. Die Eigenmittel werden ca. 325 Euro/m2 betragen, die monatlichen Kosten inklusive Betriebskosten belaufen sich auf rund 6 Euro/m2. Die neuen Mieter können im Frühjahr 2007 einziehen.