Wien - Die SPÖ-Führung hat am Dienstagabend ihre Distanz zur BAWAG betont. Vorsitzender Alfred Gusenbauer und Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos bekräftigten im Fernseh-"Report", dass die SPÖ keine Anteile an der Gewerkschaftsbank habe und daher auch keinen Einfluss. "Ich lasse mir die BAWAG und die SPÖ nicht in einen Topf werfen", formulierte Darabos. Und Gusenbauer betonte, wo die SPÖ nichts mitzureden habe, "brauchen wir auch keine Verantwortung zu tragen".

Auf die Frage, ob die BAWAG- und ÖGB-Affäre der SPÖ einen Rückfall in der Wählergunst bescheren werde, sagte Gusenbauer: "Das weiß ich nicht." Gleichzeitig zeigte er sich aber überzeugt davon, dass die SPÖ bei der Nationalratswahl ein sehr gutes Ergebnis erzielen werde. "Wahltag ist Zahltag." Darabos zitierte Umfragen, wonach die SPÖ keinen Schaden genommen habe. Er glaubt auch nicht, dass der Versuch der anderen Parteien aufgehen werde, die SPÖ verantwortlich zu machen. Die Menschen könnten sehr wohl unterscheiden, wer verantwortlich sei. Versagt hätten das Management und auch der Aufsichtsrat.

Eurofighter kein Problem

Auch in dem Umstand, dass die BAWAG die Eurofighter vorfinanziert hat, sieht Darabos kein Problem für die SPÖ. Das habe die SPÖ nicht daran gehindert gegen den Eurofighter-Kauf aufzutreten. Auch in diesem Fall sieht der SPÖ-Bundesbeschäftsführer kein Glaubwürdigkeitsproblem. Nicht der SPÖ-Abgeordnete und zurückgetretene ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch als Eigentümervertreter habe die Eurofighter finanziert, sondern das Management der Bank.

Einen Verkauf der BAWAG wollte Darabos dem ÖGB nicht empfehlen. Es müsse auch für eine Gewerkschaft legitim sein, eine Bank zu besitzen. (APA)