Wer weiß, wie viele Schadstoffe sein Auto emittiert? Der SP-Umweltsprecher Kai Jan Krainer kennt die Antwort: "fast niemand". Damit auf den ersten Blick sichtbar ist, welche Autos zu den Stinkern gehören und den meisten Feinstaub im Verkehr verursachen, schlägt Krainer vor, bunte Prüfplaketten einzuführen.

Die Jahrespickerl sollen der Menge des Schadstoffausstoßes folgend in den Kategorien Null bis Fünf verschieden koloriert sein. Bei Feinstaubgrenzwertüberschreitung könne man dann schon am ersten Tag die schädlichsten Fahrzeuge aus dem Verkehr ziehen, zum Beispiel die mit dem "Nuller"-Pickerl. Somit könne man auf ein allgemeines Fahrverbot "am fünften Tag einer Überschreitung" verzichten. Den Autobesitzern wäre auch bewusster, was für einen Stinker sie fahren. Die Lebenserwartung sin 2. Spalte ke wegen Feinstaub um bis zu 17 Monate, zitierte Krainer eine Studie des Umweltbundesamtes. Die Studie geht von einer anhaltenden Belastung über Jahrzehnte aus.

Pickerlvergabe

Auch Maschinen, die nicht zum Straßenverkehr zugelassen sind, sollen sich das "Feinstaub-Pickerl" holen. Die SPÖ fordert die Wiedereinführung des jährlichen Intervalls bei der Pickerlvergabe. Der Verkehrsclub Österreich und Greenpeace unterstützen das "Feinstaub-Pickerl" der SPÖ.

VP-Umweltsprecher Karlheinz Kopf entgegnete, die SPÖ solle "ihren eigenen Ländern nicht in den Rücken fallen." Kai Krainer hatte der VP "Klientelpolitik im Umweltbereich" vorgeworfen und das vom Bund verabschiedete Imissionsschutzgesetz-Luft kritisiert. Demnach würden die Länder in ihren Möglichkeiten, Maßnahmen zu setzen, künftig eingeschränkt sein, sagte er. (mil, DER STANDARD-Printausgabe, 29.03.2006)