Wien - Rapid und GAK sind im Gleichschritt ins Tief geschlittert. Zur Winterpause als Dritter und Vierter noch in Schlagweite zu Austria und Salzburg gelegen, ist der Titelkampf für die Fußball-Meister der vergangenen zwei Jahre bereits acht Runden vor Saisonende verloren. In den Nachtragsspielen gegen Admira (Rapid) und Ried (GAK) geht es für beide Klubs am Mittwoch (19:30 Uhr/live Premiere Austria) um wichtige Punkte, um im Rennen um das internationale Geschäft nicht ins Hintertreffen zu geraten.

Die Parallelen bei Rapid und dem GAK sind offenkundig. Beide hatten im Winter ihre Erfolgstrainer und wichtige Spieler verloren und bisher nur vier Punkte geholt. Die Krise bei den Grün-Weißen scheint hingegen elementarer zu sein. "Bei uns ist es nur eine 'Ergebnis-Krise', die Leistungen waren nicht so schlecht", betonte GAK-Coach Lars Söndergaard.

Anders erscheint die Situation in Hütteldorf: Nach der desolaten Vorstellung gegen die Admira stilisierte Peter Schöttel die Revanche am Mittwoch (ohne den verletzten Abwehrschef Martin Hiden) zum Endspiel. "Wir stehen vor einem Match, dessen Ergebnis wohl die Richtung für die restlichen Saison vorgeben wird. Es liegt ganz alleine an den Spielern", erklärte der Sportdirektor, der Trainer Georg Zellhofer damit zugleich aus der Schusslinie der Kritik nahm.

"Wir hatten vor dem Training am Montag eine sehr gute Aussprache, doch jetzt ist es genug der Worte, müssen Taten auf dem Platz folgen", forderte der Rapid-Coach mehr Einsatzwillen von seinen Schützlingen. Das erste "echte" Heimspiel im Hanappi-Stadion in diesem Frühjahr kommt den Rapidlern da gerade recht. Allerdings haben die Fans bereits Protestaktionen angekündigt.

Admira ist zudem schon seit Jahren ein Angstgegner der Wiener, die in dieser Saison erst einen mageren Punkt gegen die Südstädter ergattert haben und von den vergangenen elf Liga-Duellen überhaupt nur vier gewannen. "Wir bestellen nur unser eigenes Haus", setzt sich Admiras Sportdirektor Hubert Baumgartner, vor 14 Jahren selbst Trainer der Grün-Weißen, gar nicht erst mit der gegenwärtigen Situation beim amtierenden Meister auseinander. "Wir stehen selbst mit dem Rücken zur Wand, haben aber schon bewiesen, dass wir uns auswärts leichter tun."

Während Rapid unter Siegzwang steht, wäre der GAK bei den seit 26 Spielen zu Hause ungeschlagenen Riedern schon mit einem Punkt zufrieden. "Nach unsere Serie brauchen wir nicht vom UEFA-Cup reden. Uns fehlen Selbstvertrauen und wohl auch die entscheidenden Tore von Bazina", glaubt Söndergaard.

Die Rieder könnten mit einem Heimsieg überhaupt zum großen Gewinner der Nachtragsspiele werden. Verliert Rapid, könnten die Innviertler mit einem Sieg erstmals in dieser Saison auf Rang drei vorstoßen. Trainer Hochhauser misst diesem Umstand aber keine Bedetuung zu: "Acht Runden vor Schluss ist mir das egal. Zudem war ich in Mathematik nur mittelmäßig, und eine Gleichung mit acht Unbekannten hat mir immer schon Schwierigkeiten bereitet", spielte der HTL-Professor auf das Restprogramm an.

"Außerdem gibt es in dieser Liga bis auf Salzburg und Austria keine Favoriten", meinte Hochhauser. "Der Rest spielt auf einem Niveau." Seit diesem Frühjahr eben auch Rapid und der GAK.(APA)

Nachtrag 25. Runde:
  • SV Josko Ried - Liebherr GAK (Fill-Metallbau-Stadion, 19:30 Uhr, SR Gangl). Bisherige Saisonergebnisse: 2:1 (h), 2:2 (a)

    Ried: H.-P. Berger - Brenner, Glasner, Kablar, Dabac - Seo, Angerschmid, Drechsel, Berthold, Rasinger - Kuljic Ersatz: Michl - A. Schicker, M. Berger, Th. Eder, Kastner, P. Wolf, Brunmayr Es fehlen: Sulimani, Michalik (beide verletzt)

    GAK: Schranz - Plassnegger, Ehmann, Sonnleitner, Schrott - Standfest, Muratovic, Junuzovic, Amerhauser - Skoro, Kollmann Ersatz: H. Lienhart - Pötscher, Kujabi, Schenk, Pirker, Lechner, Bleidelis Es fehlen: Hieblinger (gesperrt), Hassler (rekonvaleszent), Sick, Majstorovic (beide verletzt)

    Nachtrag 27. Runde:

  • SK Rapid Wien - Nordea Admira (Gerhard-Hanappi-Stadion, 19:30 Uhr, SR Einwaller). Bisherige Saisonergebnisse: 1:1 (a), 0:1 (h), 1:2 (a)

    Rapid: Payer - Markus Hiden, Valachovic, Bejbl/Burgstaller, Katzer - Garics, Hlinka, Korsos/Bazina, Kavlak - Bazina/Kincl, Akagündüz Ersatz: Hedl - Adamski, Kienast, Martinez, Dollinger Es fehlen: Dober (Bänderzerrung im Knie), Lawaree (rekonvaleszent nach Nasen- und Mandel-Operation), Martin Hiden (Kopfverletzung)

    Admira: Mandl - Wimmer, Pashazadeh, Horvath, Flögel - Thonhofer, Panis, Bjelica/Saglik, M. Wagner, Landerl - Bule Ersatz: M. Knaller - B. Schachner, D. Wolf, Hoffer, Egressy, Pecelj Fraglich: Bjelica (Kopfverletzung)