Robenschwer am ägyptischen Hof: Johan Botha (Radames) und Dolora Zajick (Amneris) in "Aida".

Foto: Staatsoper/Zeininger
Herauszuheben ist in dieser Aida -Wiederaufnahme die Feinarbeit in Orchester und Chor der Wiener Staatsoper, mit welcher Dirigent Stefan Soltesz die von Verdi absichtlich bisweilen kammermusikalisch schlanke Partitur ausleuchtete. Die recht statische Inszenierung nach Nicolas Joel erinnert mit ihren mächtigen Gewändern und dem exotischen Bühnenbild an einen Hollywood-Kostümfilm. Nur, dann müssten die Choreografien (Jan Stripling) vom Corps de ballet noch genauer und synchron umgesetzt werden. Unter den Bühnenprotagonisten ist zuvorderst Johan Botha als Radames zu nennen. Genau wusste er, wo er einen Ton öffnen oder decken soll. Das könnte man von Sylvie Valayre in der Titelrolle nicht uneingeschränkt behaupten. Einen Lorbeerkranz errang sich Falk Struckmann, der mit metallischer Stimme und überzeugenden Körpersprache einen souveränen Amonasro darstellte. (henn/DER STANDARD, Printausgabe, 28.3.2006)