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Israel steht mit der Parlamentswahl vor einer grundlegenden Entscheidung über seine Zukunft. Der Wahlkampf ist bisher aber von einer solchen Leidenschaftslosigkeit gekennzeichnet, wie sie das ansonsten diskussionsfreudige Land noch nicht erlebt hat.

Reuters/Jerry Lampen

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In den Umfragen liegt der amtierende Ministerpräsident Ehud Olmert mit der neuen Partei Kadima weit vorne. Der Urnengang am Dienstag entwickelt sich damit zu einem Referendum über seinen Plan, die endgültigen Grenzen des Landes bis zum Jahr 2010 festzulegen - mit oder ohne die Beteiligung der Palästinenser an dieser Entscheidung.

AP Photo/Enric Marti

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Im Vergleich mit den Protesten und Demonstrationen gegen den Rückzug Israels aus dem Gazastreifen im vergangenen Jahr (im Bild zu sehen eine Demonstration im August 2005) ist die Auseinandersetzung über weitere Schritte in diese Richtung eine geradezu blasse Veranstaltung. Damals stießen Befürworter und Gegner des Planes an jeder Ecke des Landes aufeinander.

AP Photo/Kevin Frayer

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Heute sind die Kreuzungen verwaist, weder Plakate noch Wahlkämpfer buhlen um die Aufmerksamkeit der Passanten. Das Auftreten der auch für den Menschen gefährlichen Vogelgrippe erregt mehr Aufsehen als die Frage, ob Israel den im Gazastreifen begonnenen Weg fortsetzen und sich einseitig von den Palästinensern trennen will.

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"Wir stehen vor einer Wahl, die unter ideologischen Gesichtspunkten wahrscheinlich die wichtigste ist, die wir je hatten", sagt der Politikwissenschaftler Reuwen Hasan. Olmerts Plan hat dramatische Konsequenzen: Demnach würde Israel einige isolierte Siedlungen im Westjordanland auflösen, größere Siedlungsblöcke dagegen stärken.

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Nach Jahren des systematischen Ausbaus der Enklaven in dem besetzten Gebiet würde Israel erneut Land verlassen, für das es im Austausch eigentlich einen Frieden mit der arabischen Welt erreichen wollte.

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Olmert rechnet aber nicht damit, dass es mit den neu in die palästinensische Regierung gewählten Hamas-Extremisten eine Zusammenarbeit geben kann. Aus palästinensischer Sicht ist der Plan das Ende aller Hoffnungen auf einen lebensfähigen Staat mit einer wenigstens einigermaßen zusammenhängenden Fläche.

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Den Umfragen zufolge kann die Kadima 35 bis 40 Sitze in dem 120-köpfigen Parlament erreichen.

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Die linke Arbeitspartei mit ihrem Spitzenkandidaten Amir Peretz kommt demnach über ihre bisherige Stärke von 19 Sitzen nicht hinaus...

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und der rechtskonservative Likud liegt mit etwa 16 Sitzen auf dem dritten Platz.

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Die von Ministerpräsident Ariel Sharon wenige Monate vor seinem schweren Schlaganfall gegründete Kadima hat die Parteienlandschaft gründlich verändert. Erstmals gibt es in Israel eine Partei, die eine breite Mitte besetzt - und für die auch der ehemalige Premier Shimon Peres kandidiert. Sie zieht Wähler aus beiden Lagern an, aus der Linken und der Rechten, die sich jahrzehntelang auf jeweils 50 Prozent des Wahlvolkes stützen konnten. (Reuters)

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