Brüssel - Die EU-Kommission hat die spanische Regierung
davor gewarnt, unrechtmäßig gegen die geplante Übernahme des
heimischen Energieversorgers durch den deutschen E.ON-Konzern
vorzugehen. Ein Sprecher der Behörde sagte am Montag in Brüssel, die
Kommission habe das am Freitag in einem Schreiben an die Regierung in
Madrid deutlich gemacht.
"Wir haben die spanischen Behörden daran erinnert, dass die
Kommission das exklusive Recht hat, über Fusionen von solch
europäischer Dimension zu entscheiden", sagte er weiter. Die
EU-Wettbewerbshüter erwarten, dass Spanien rechtzeitig für eine
gründliche Überprüfung Maßnahmen gegen die Fusion anmeldet.
Umstrittene Gesetzesänderung
Die Düsseldorfer E.ON AG will den spanischen Stromversorger Endesa
für 29,1 Mrd. Euro übernehmen. E.ON hatte das Vorhaben am vergangenen
Freitag den spanischen Behörden angezeigt. Mit einer umstrittenen
Gesetzesänderung hatte die spanische Regierung die CNE (Nationale
Energiekommission) ermächtigt, die Offerte zu prüfen. Bis dahin war
die Behörde nur für Fusionen auf dem spanischen Energiemarkt
zuständig gewesen. Damit der größte Stromversorger des Landes in
spanischer Hand bleibt, favorisiert die Regierung die weitaus
niedrigere Offerte des heimischen Konkurrenten Gas Natural. Dieser
bietet 22,5 Mrd. Euro für Endesa. (APA/dpa)