Diese Curitiba-Initiative stellt nach Meinung von Umweltschützern die bisher größte Bemühung zum Schutz der maritimen Artenvielfalt dar - eines der Hauptthemen der Konferenz. "Die Errichtung von Landschutzgebieten war eine der großen Umwelt- Erfolgsgeschichten", betonte Djoghlaf. Die Entwicklung der Meeresschutzgebiete habe sich dagegen verzögert.
In den Weltmeeren ist Vieles nachzuholen
Während seit Gründung des Yellowstone-Nationalparks in den USA vor mehr als 100 Jahren mehr als elf Prozent der weltweiten Landfläche unter Schutz gestellt worden seien, genießen vorerst nur ein Prozent der Meere und Seen Schutzstatus. Die maritime Umwelt sei jedoch im Kampf gegen die Armut und für eine nachhaltige Entwicklung von entscheidender Bedeutung, betonte Djoghlaf. So habe etwa die Tsunami-Tragödie vom Dezember 2004 verdeutlicht, dass Ökosysteme wie Korallenriffe oder Mangroven auch wesentliche natürliche Schutzmechanismen seien.
Nach CBD-Angaben will der Inselstaat Kiribati in der Region der Phoenix-Inseln nun das größte Naturschutzgebiet im Pazifik gründen. Die Schutzzone werde die doppelte Fläche Portugals haben, hieß es. Die Karibik-Nation Grenada will den Angaben zufolge die Fläche ihrer Meeresschutzgebiete um das Neunfache vergrößern.
Pazifisches Netzwerk
Palau, Mikronesien und die Marshall-Inseln verpflichteten sich, ein Meeresschutznetzwerk von insgesamt 6,7 Millionen Quadratkilometern Fläche zu gründen. Die Länge der dadurch geschützten Küstenzonen werde jener der Golfküste Mexikos entsprechen, verglich Palaus Umweltsekretär Joel Miles. In diesem Bereich gebe es heute 66 vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Auch die Fiji-Inseln wollten neue Meeresschutzzonen präsentieren.