Grenzen
In den vergangenen fünfzig Jahren hatte sich die Halbleiterindustrie darauf konzentriert, die Zahl der Schaltkreise auf einem Chip zu erhöhen und damit die Performance zu steigern. Erreicht wurde dies, indem Wege gefunden wurden, die Schaltkreise immer kleiner zu bauen. "In etwa zehn Jahren zeichnet sich jedoch ein Ende der Verkleinerungsmöglichkeiten bei der Siliziumtechnologie ab", erklärt Karin Vey, Sprecherin von IBM Research, im Gespräch mit pressetext. Moores Law, das besagt, dass sich alle zwei Jahre die Anzahl der Transistoren in einem Chip verdoppelt, "kann nur dann weiterhin gelten, wenn grundsätzlich neue Ansätze gefunden werden. Die Nanotechnologie ist hierbei eine viel versprechende Möglichkeit", so Vey.
Möglichkeiten
Der nun fertig gestellte Prototyp ermöglicht es, das Potenzial von Carbon-Nanoröhren in kompletten Schaltkreisen zu erforschen. So könnte der Bau von immer kleineren und schnelleren Elementen für Rechner gelingen. Diese Nanoröhren haben einige Vorteile gegenüber herkömmlichen Silizium-Halbleiter, beispielsweise erlauben sie eine höhere Baudichte als heutige Transitoren und durch ihre geringe Größe ist eine weitere Miniaturisierung möglich. "Es ist ein bedeutender Schritt zur Integration von Nanotechnologie in bisherige Methoden der Halbleiterproduktion", so Tze-Chiang Chen, Vize Präsident von Science und Technology bei IBM research.
Details
Carbon-Nanoröhren sind miktroskopisch kleine, röhrenförmige Gebilde. Sie bestehen aus einzelnen Atomen und sind 50.000 Mal kleiner als ein menschliches Haar. An solch einer Röhre brachten die Forscher Drähte an, die von der Nanoröhre abstehen und auf denen der Hybrid-Schaltkreis angebracht wurde. Damit schafften es die Forscher nur ein einziges Molekül für den Aufbau zu verwenden.