Gaza - Der designierte palästinensische Regierungschef Ismail Haniyeh hat die internationale Staatengemeinschaft zur Hilfe bei der Beendigung des Nahost-Konfliktes aufgefordert. "Wir wollen nicht, dass weiter Blut in der Region fließt", sagte Haniyeh am Sonntag vor Journalisten in Gaza. "Wir bitten die Welt, uns einen gerechten Frieden zu bringen", sagte der künftige Ministerpräsident von der radikalislamischen Hamas-Bewegung. Voraussetzung für ein Ende des Konfliktes sei aber der Rückzug Israels aus den Palästinensergebieten und die Achtung der Rechte des palästinensischen Volkes.

Haniyeh verurteilte die Ankündigung von Israels Übergangs-Regierungschef Ehud Olmert, im Falle seines Sieges bei der israelischen Parlamentswahl am Dienstag die Grenzen zwischen Israel und den Palästinensergebieten einseitig festlegen zu wollen. "Das ist für das palästinensische Volk nicht akzeptabel", sagte Haniyeh. Der künftige palästinenische Ministerpräsident zeigte sich bereit, in den europäischen Staaten und in den USA persönlich für sein Regierungsprogramm zu werben. Israel, die USA und die EU stufen die Hamas als terroristische Organisation ein.

In dem von der Hamas vorgestellten Regierungskabinett gab es unterdessen einen Wechsel, nachdem das einzige christliche Mitglied seinen Verzicht auf das Amt erklärt hatte. Tourismusminister werde nun der Christ Jaudat Morkos, sagte Haniyeh. Der 47-Jährige habe bisher in Bethlehem die Abteilung für Projektplanung geleitet. (APA)