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John Velazquez aus den USA gewinnt mit dem fünfjährigen Hengst Roses in May die Dubai World Classic 2005 mit drei längen Vorsprung.

Foto:Reuters/DABAGHIAN
Dubai - 21 Millionen Dollar warten am Samstag in sechs Rennen auf Pferde aus aller Welt und ihre Besitzer. Aufhänger ist der Dubai World Cup, ein Rennen über 2000 Meter Sandbahn, dessen Sieger 3,6 Millionen Dollar kassiert. Die Chancen, dass das Geld im Land bleibt, sind günstig. Als Favorit gilt der von Scheich Mohammed im Dezember angekaufte fünfjährige Hengst Electrocutionist, der bei seinem Debüt in neuen Farben Anfang März gleich mit einem Sieben-Längen-Sieg beeindruckte. Gegen ihn treten vier Pferde aus den USA, zwei Japaner, ein Südamerikaner und zwei weitere Pferde in Dubai-Besitz an.

Überraschenderweise ist das Echo aus Europa längst nicht so groß wie man annehmen müsste. Das liegt einerseits an der Sandbahn, auf der die Europäer immer noch nicht so richtig heimisch sind. Aber vielleicht auch an der Rivalität zwischen den größten Rennstall-Imperien: Scheich Mohammed und seine Verwandten duellieren sich seit Monaten mit der irischen Gruppe um John Magnier (früher Manchester-United-Hauptaktionär) und seine Freunde. Am augenfälligsten sind die Bieter-Duelle um junge Pferde, die sich auf diversen Auktionen abspielen.

Match um Pferde

Im Herbst ersteigerten die Iren in zwei Tagen 16 Jährlinge um 20,3 Millionen Dollar, während die Maktoum-Gruppe gleich 50 Stück um 58,8 Millionen erwarb. Einen Höhepunkt gab's im Jänner, als die Iren für einen zweijährigen Hengst 16 Millionen Dollar boten und Scheich Maktoum übertrafen. Soviel Geld kann das Pferd zwar nie gewinnen, aber nach entsprechenden Rennleistungen als Deckhengst vielleicht doch wieder einbringen. Andererseits mied der Dubai-Clan auf den Auktionen alle jungen Pferde, die von Hengsten der Magnier-Gruppe abstammten. Die Magnier-Gruppe wiederum war unter den 1200 Nennungen für die Dubai-Rennen nicht zu finden. Doch bei den Klassikern in Europa wird das Aufeinandertreffen unvermeidbar. Die jüngste Ankündigung des Godolphin-Stall-Managers, die Zahl der Rennpferde werde bis 2008 von bisher ca. 300 auf etwa 200 bis 250 vermindert, kann nicht als "Abwinken" gegenüber der irischen Konkurrenz verstanden werden, denn "wir wollen uns auf Qualität konzentrieren". In diese Richtung deutet auch der vermehrte Ankauf erprobter Rennpferde. Wie Electrocutionist, der seine Kaufsumme am Samstag zumindest zu einem großen Teil wieder einbringen könnte. (DER STANDARD Printausgabe 25.03.2006)