Tel Aviv - Der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas hat die künftige israelische Regierung zu neuen Nahost-Friedensgesprächen unter Führung der USA aufgerufen. Ein endgültiges Abkommen könne binnen eines Jahres erreicht werden, sagte Abbas in Interviews, die israelische Zeitungen am Freitag veröffentlichten.

Kritik an einseitigen Schritten Israels

Durch einseitige Schritte, wie sie der amtierende israelische Premier Ehud Olmert mit seinem Plan für einen teilweisen Abbau israelischer Siedlungen im besetzten Westjordanland bei gleichzeitiger Annexion der großen Siedlungsblöcke vorbereitet, ließe sich der Konflikt nicht beenden, unterstrich Abbas.

"Ich habe (dem Ex-Premier und Friedensnobelpreisträger Shimon) Peres und den Amerikanern vorgeschlagen, Gespräche fern des Scheinwerferlichts zu beginnen", sagte Abbas. Diese sollten auf palästinensischer Seite von der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) geführt werden.

Referendum über Friedensabkommen

Abbas sagte, er würde das Volk mit einem Referendum über ein Friedensabkommen entscheiden lassen. Die USA haben Israel vor einseitigen Grenzziehungen gewarnt. Niemand dürfe eigenmächtig vor dem Abschluss von Verhandlungen den endgültigen politischen Status festlegen, hatte US-Außenministerin Condoleezza Rice ihrer israelischen Ressortkollegin Tzipi Livni gegenüber betont.

Die letzten israelisch-palästinensischen Gespräche unter US-Führung waren im Juli 2000 in Camp David gescheitert. Dem damaligen US-Präsidenten Bill Clinton gelang es nicht, eine Einigung zwischen dem israelischen Premier Ehud Barak und dem palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat herbeizuführen. (APA/dpa)