Rätselraten herrschte am Freitag über die Hintergründe jener Gewalttat, bei der am Donnerstagabend ein 28-jähriger Aserbaidschaner in der Obersteiermark an einem Stich ins Herz verblutet war. Die Polizei hatte insgesamt acht Personen einvernommen, die sich am Tatort, einem Haus in Neuberg an der Mürz (Bezirk Mürzzuschlag), befunden hatten. Ein unbekannter Täter soll das Opfer niedergestochen haben und danach verschwunden sein.

"Der große Unbekannte" soll dem 28-jährigen Aserbaidschaner am Donnerstagabend den tödlichen Stich mitten ins Herz zugefügt haben, so Oberst Alois Eberhart vom Landeskriminalamt Steiermark nach den ersten Einvernahmen. Bei den befragten acht Personen handelte es sich um eine Familie von aserbaidschanischen Asylwerbern, die das Privathaus in Neuberg an der Mürz bewohnen, sowie vier Besuchern. Das Opfer, das sich illegal in Österreich aufhielt, war - wie drei weitere Landsleute und ein Russe - in dem Haus zu Gast gewesen.

Stich ins Herz

Die Polizei war Donnerstagnacht gegen 22.45 Uhr alarmiert worden. Die Beamten fanden den 28-jährigen Wladimir I. vor dem Haus am Schlapfenweg auf einer schneebedeckten Straßenböschung liegend. Wie sich später herausstellte, hatte der Mann einen Stich direkt ins Herz bekommen. Sofort eingeleitete Erste-Hilfe-Maßnahmen durch ein Notarzt-Team blieben erfolglos: Der Mann verblutete an Ort und Stelle.

Die Polizei nahm die Ermittlungen wegen Mordverdachts auf. Vor dem Haus wurde ein Fixiermesser mit einer zwölf Zentimeter langen Klinge gefunden, bei dem es sich um die Tatwaffe handeln könnte. Bei den Einvernahmen kam die Polizei zunächst kaum weiter: Alle Personen seien wenig kooperativ, die Aussagen seien widersprüchlich, hieß es. Wegen Verdunklungsgefahr seien vorläufig alle in Verwahrung genommen worden. (APA)