Sechs Piloten am Start
KTM geht 2006 mit vier Fahrern in der kleinsten sowie zwei Piloten in der Viertelliter-Klasse an den Start. Das Abenteuer MotoGP ist hingegen nach dem verunglückten Experiment mit dem Roberts-Team vorerst auf Eis gelegt. "Wir haben uns die Finger verbrannt, das ist für die nächsten Jahre kein Thema mehr", sagte Pit Beirer, neben Heinz Kinigadner und Kurt Nicholl einer der drei Sportmanager bei KTM.
Absolute Priorität hat damit erneut der WM-Titel in der 125-er-Klasse, in der Kallio und der Spanier Julian Simon um WM-Punkte fahren. Neu ist das 125-er-Junioren-Team mit dem Österreicher Michael Ranseder (19) und dem erst 16-jährigen Deutschen Stefan Bradl, beide bestreiten erstmals eine komplette WM. In der Viertelliter-Klasse geht KTM mit dem Japaner Hiroshi Ayoama und Ex-Weltmeister Manuel Poggiali (San Marino) an den Start.
Bartol bekam Unterstützung
Oberster Rennchef bei KTM ist nach wie vor Harald Bartol, der aber mit dem erfahrenen Italiener Francesco Guidotti (bisher Aprilia) nun einen direkten Beauftragten für die "Einser-Teams" hat. Teamchef der Junioren ist Dieter Stappert, der seinerzeit schon Bradls Vater Helmut zum Vizeweltmeister-Titel geführt hat. "Die Junioren sollen aber in erster Linie Erfahrung sammeln", so Beirer.
Während in der Viertelliter-Klasse, in der Ayoma bisher einen deutlich stärkeren Eindruck hinterließ als Poggiali, ein weiteres Aufbaujahr eingelegt wird, zählt in der kleinsten Klasse für KTM nur noch der Titel. 3 Mio. Euro werden dafür von den "Orangenen" in die Schlacht geworfen. Ein beinharter Kampf zeichnet sich ab, sind doch mit Weltmeister Tom Lüthi (SUI), Kallio und Gabor Talmacsi (HUN) die Top-3 der vergangenen WM weiter am Start. Brisant: Talmacsi, der im Vorjahr den Teamkollegen Kallio durch seine egoistische Fahrweise um den Titel gebracht hat, fährt jetzt im Humangest-Honda Team.
Gute Testergebnisse
"Wir hatten bei den Tests keinerlei technische Probleme, waren standfest und schnell", gab sich Beirer vor dem Saisonstart am Sonntag in Jerez zuversichtlich. Man habe natürlich das Rad nicht neu erfunden. "Aber die Parole ist klar. Wer Weltmeister werden will, muss uns schlagen", legte sich Beirer fest und sprach ganz klar von beiden Titeln. "Entscheidend ist aber, konkurrenzfähig an den Start zu gehen. Das tun wir, alles andere wird man in zehn Monaten sehen", so Beirer und warnt: "Acht bis zehn Piloten können in dieser Klasse gewinnen."