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Ende des vergangenen Jahres sorgte das renommierte Wissenschaftsmagazinbei "Nature" bei den Anhängern der freien Enzyklopädie für Freude: In einer Studie stellte "Nature" fest, dass die Enzyklopädie, in der jeder Nutzer nicht nur lesen, sondern auch Beiträge schreiben kann, nicht merkbar ungenauer als die alt eingesessene "Encylopaedia Britannica" ist (Der WebStandard berichtete).

Untersuchung

In einer Untersuchung durchforstete ein Expertenteam "Wikipedia" nach Unrichtigkeiten wie inhaltliche Fehler, aber auch Unterlassungen oder irreführende Aussagen. In 42 Einträgen von "Wikipedia" fanden sich durchschnittlich vier Unrichtigkeiten, in der "Encylopaedia Britannica" waren es drei. Dieser nahezu Gleichstand wurde als großer Erfolg für "Wikipedia" gewertet.

Test wertlos?

Drei Monat nach dem Artikel schlägt nun "Encylopaedia Britannica" zurück. Die von "Nature" kritisierten Fehler wurden noch einmal überprüft und man kam zum Ergebnis, dass der Vergleichstest nahezu wertlos sei.

"Fatally Flawed"

Unter dem Titel "Fatally Flawed" ("Verhängnisvoll falsch") übt die "Encylopaedia Britannica" massive Kritik an der Vorgehensweise von "Nature". So wurden offenbar Beiträge aus der "Encyclopaedia Britannica" zusammengefasst, bearbeitet oder nur bruchstückhaft an die Tester weitergegeben, manche kritisierten Beiträge würden gar nicht aus der "Encyclopaedia Britannica" stammen.

Widerruf

Nicht nur sei die Überschrift des "Nature" Artikels reißerisch und pro "Wikipedia", so "Encyclopaedia Britannica", vor allem sei auch der Qualitätsunterschied zwischen den beiden Nachschlagwerken größer, da ja in der Untersuchung fälschlicherweise Ungenauigkeiten festgestellt worden waren.

Nature wird nun zum Widerruf des Artikels aufgerufen.

Details

Details zur "Nature" Untersuchung, die durchaus auch von "Wikipedia"-Anhänger kritisch gesehen wurde, sind hier zu finden. Die Studie "Fatally Flawed" kann als pdf-Dokement betrachtet werden.(red)