Liaunig meinte zum STANDARD: "Sie hat zwar einen fantastischen Entwurf geliefert, doch dieser hat sich als nicht realisierbar erwiesen" - jedenfalls nicht im Rahmen der vorgegebenen Kosten von insgesamt 8 Millionen Euro, denn letzte Kalkulationen hatten ein zu erwartendes Bauvolumen von zumindest 11 Millionen prognostiziert.
Decq gewann vor zwei Jahren den Wettbewerb zur Errichtung eines Museums für Liaunigs Kunstsammlung mit einem schwungvollen, dynamischen Entwurf, an dem sich in der Folge insgesamt vier heimische Projektpartner die Zähne ausbissen. Der Vertrag mit Decq war bereits im Juni des Vorjahres wegen "nicht annähernder Termineinhaltung" beendet worden - "in aller Freundschaft", wie Liaunig betont.
Zuletzt hatte Herfried Peyker (Architektur Consult) das Projekt betreut, eine finale Kostenschätzung durch die Wiener Fritsch, Chiari und Partner machte laut Liaunig allerdings die massive Kostenüberschreitung transparent. "Eine unangenehme Situation", so der mit Günther Domenig, Steven Holl und Coop Himmelb(l)au durchaus architekturerfahrene Bauherr Liaunig, "ich bin es nicht gewohnt, dass meine Projekte so schief gehen."
Deshalb wird nun ein neues, geladenes Verfahren ausgeschrieben, zu dem er nur heimische Architekten laden will - solche, "von denen man weiß, dass sie ihre Projekte auch umsetzen können".