Die Altmeisterin der fantastischen Kinderromane behauptete sich schon in den 80er-Jahren, damals gegen den Trend
Redaktion
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Das Böse kann man nur gemeinsam besiegen! Zwei
Kinder versöhnen die Zauberer von Caprona. Zwei
Zaubererfamilien, seit 200 Jahren zerstritten, können
ihre Stadt Caprona nicht mehr schützen. Es scheint,
als nütze eine andere Zauberkraft ihren Zwist aus, um
selbst an die Macht zu kommen. Zwei ihrer Kinder
(Angelica, der alle Zaubersprüche misslingen,
und Tonino, der sich keine merken
kann) werden entführt, in der Absicht, die beiden
Familien aufeinander zu hetzen
und endgültig zu vernichten.
Aber diese
Kinder sind
nicht so hilflos wie angenommen, sie
durchschauen gemeinsam die Vorurteile, die
sie getrennt haben. Der alte
Zauber von Diana Wynne
Jones' Geschichten in neuem Gewand: Heute, wo die
Zauberei die Kinderbücher
beherrscht, erscheint die
vollständige Fassung von
"Zauberstreit in Caprona".
Die Altmeisterin der fantastischen Kinderromane behauptete sich schon in den
80er-Jahren, damals gegen
den Trend.
Die besondere Kunst der
Autorin besteht darin, die
märchenhaften Zustände in
Caprona leichtfüßig und
mit viel Humor als Spiegel
menschlicher Schwächen
zu benutzen. Die jeweilige
Zaubererfamilie verteufelt
die Mitglieder der anderen
nach allen Regeln der
Kriegskunst und des Rassismus. Die anderen werden
zu Untermenschen erklärt.
Alle glauben, sie gingen
nicht zur Kirche, wären
schmutzig, äßen eklige Sachen und wären Kannibalen. Von Generation zu Generation wird das weitergegeben. Als die Kinder (und
ein Liebespaar) sich kennen
lernen, stellen sich sämtliche Vorurteile als dummes
Zeug heraus. Bis es so weit
ist, muss natürlich noch die
böse Macht, die die Stadt
bedroht und in den Krieg
stürzt, enttarnt, entführte
Kinder errettet und unglückliche Herzöge erlöst werden. Das Böse
tritt in Gestalt
der Herzogin
auf, die ihren
Gatten zum Volltrottel gemacht
und geschickt eingefädelt hat, dass
Caprona von einer
Übermacht angegriffen wird. Sie ist
"der weiße Teufel",
das Böse, das vor
Jahrhunderten aus
Caprona mithilfe des Engels, der noch heute die Kathedrale krönt, vertrieben
wurde.
Die beiden Zaubererfamilien waren damals
befreundet und hatten sich
verpflichtet, den Frieden in
Caprona zu wahren. Ihr
jahrhundertelanger Streit
hat das Friedensbündnis
mit dem Engel so geschwächt, dass "der weiße
Teufel" wieder an Macht gewinnen konnte. Nur die
Versöhnung der Familien
kann den Frieden wiederherstellen. Und so kommt es
auch. In Gestalt einer riesigen Ratte wird der weiße
Teufel aus der Stadt gejagt,
der Krieg wird beendet, und
die Familien und die gesamte Bevölkerung feiern ein
großes Fest. Ein zauberhafter Klassiker der englischen
Kinderliteratur! (DER STANDARD, Printausgabe, 23.03.2006)
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