Job und Familie ermöglichen
Ein Zurückdrängen der Frauen aus der Berufstätigkeit dürfe es nicht geben, sagte der Ökonom. Umfragen zeigten, dass die meisten Frauen Nachwuchs wollten, dass aber die "Opportunitätskosten, wenn die Frau die Berufstätigkeit unterbricht, um Kinder zu kriegen, oft enorm sind". Die Gesellschaft müsse "alles tun, um Beruf und Kinder besser vereinbar zu machen". Die Einführung des Kindergelds sei eine richtige Maßnahme gewesen, die sich auch in etwas steigenden Fertilitätsraten bemerkbar gemacht habe, reiche aber nicht aus.
Kostenlose Kinderbetreuungen
Es müssten mehr Kinderbetreuungseinrichtungen geschaffen werden, die für einkommensschwache Eltern auch gestützt werden sollten. Als positives Beispiel nannte Felderer die Einrichtung einer kostenlosen "ecole maternelle" in Frankreich, die Kinder ab einem Alter von drei Jahren aufnimmt. "Das Problem ist lösbar, das zeigen die Beispiele in Frankreich und Dänemark", sagte Felderer. Die Geburtenraten der beiden Länder seien hoch genug, dass die Bevölkerung auch ohne Zuwanderung beinahe konstant bleiben wird.
Erste Auswirkungen des demographischen Wandels seien bereits unter bei manchen 18 bis 30-Jährigen zu bemerken, eine Gruppe, die "halb so stark ist, wie eine Generation davor". Das Einkommen dieser Gruppe, sei (relativ zu den anderen Altersgruppen und inflationsbereinigt gegenüber früher) gestiegen. Das sei zwar nicht schlecht, "wir können heute aber nicht sagen, wie die Unternehmen reagieren, wenn das durchschnittliche Alter der Beschäftigten um sieben oder zehn Jahre höher ist."
Zuwanderung keine Lösung