Irak
Wiener Ärztin berichtet von katastrophalen Zuständen
Eva-Maria Hobiger, Initiatorin des Projekts "Aladins Wunderlampe" für krebskranke Minderjährige: "Kinder brauchen unsere Hilfe"
Wien - Von nach wie vor verheerenden Zuständen im Irak
berichtet die Wiener Ärztin Eva-Maria Hobiger, Initiatorin des
medizinischen Hilfsprojekts "Aladins Wunderlampe" für krebskranke
Kinder in der von britischen Truppen kontrollierten Stadt Basra. Das
Gesundheitswesen sei in einer großen Krise. Nicht einmal die
notwendigsten Dinge, wie Infusionslösungen, seien vorhanden, und es
gebe kaum eine Aussicht auf Besserung, erklärte Hobiger laut
Kathpress gegenüber "Radio Stephansdom". Im Irak selbst komme kein einziges Medikament zu den Kindern von
Basra. "Ohne 'Aladins Wunderlampe' und unsere Lieferungen würden die
Kinder sterben", so die Ärztin, die ihr Projekt seit 2001 betreibt.
Schon in der Zeit der internationalen Sanktionen gegen das frühere
Baath-Regime von Saddam Hussein sei Basra völlig verwahrlost gewesen,
nach dem Krieg habe sich die Situation weiter verschlechtert. Auch
die Wasserversorgung in Basra sei katastrophal. Nie zuvor seien so
viele Kinder an Durchfall gestorben. Und viele, die am Trinkwasser
erkranken, aber dennoch überleben, seien schwer unterernährt. Seit
Monaten werde der Wasserbedarf in der 700.000 Einwohner zählenden
Stadt nur mehr zu 40 Prozent aus dem Leitungsnetz gedeckt. Der Rest
werde dem Shatt-el-Arab entnommen. Ein Fluss, der neben Bakterien
eine Unmenge an Giftstoffen mit sich führt, wie Hobiger unterstrich. (APA)