Minsk - Nach der Präsidentschaftswahl in Weißrussland
hat der Delegationschef der GUS-Beobachtermission, Wladimir
Ruschailo, dem Westen eine "beispiellose" Einmischung vorgeworfen.
"Die Beobachter der GUS halten es für unerlässlich darauf
hinzuweisen, dass das Ausland bei dieser Präsidentschaftswahl
beispiellosen Druck ausgeübt hat", sagte Ruschailo am Montag in
Minsk. Mehrere Staaten hätten Weißrussland mit politischen und
wirtschaftlichen Sanktionen gedroht.
Die EU-Kommission hatte am vergangenen Donnerstag die Festnahme
zahlreicher Oppositioneller durch die weißrussischen Behörden als
"inakzeptabel" kritisiert. Die Organisation für Sicherheit und
Zusammenarbeit in Europa (OSZE) erklärte am Montag, die Wahl sei die
Wahl weder frei noch fair verlaufen und habe nicht den
internationalen Standards entsprochen.
Ruschailo: Wahl war "frei, offen und transparent"
Ruschailo bezeichnete die Wahl hingegen als "frei, offen und
transparent". Dagegen warf er dem Oppositionskandidaten Alexander
Milinkewitsch vor, die für die Kandidatur notwendigen Unterschriften
durch Betrug zusammengetragen zu haben. Als "illegal" bezeichnete
Ruschailo es zudem, dass die beiden Oppositionskandidaten
Milinkewitsch und Alexander Kosulin für den Wahlabend zum Protest
gegen das Wahlergebnis aufgerufen hatten. (APA)