Israel reagiert auf Warnungen des UNO-Flüchtlingshilfswerks vor Lebensmittelengpass in Palästinenser-Gebieten
Redaktion
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Karni - Israel hat am Dienstag erneut den Grenzübergang
Karni zum Gazastreifen geöffnet, um Lebensmitteleinfuhren in das
Autonomiegebiet zu ermöglichen. Nach Angaben eines Korrespondenten
der Nachrichtenagentur AFP war der Übergang seit 9.00 Uhr passierbar,
allerdings nur von Israel aus. John Ging, Leiter der
UNO-Flüchtlingshilfswerk für die Palästinensergebiete, bezeichnete
die Maßnahme als völlig unzureichend.
Die Kapazitäten des Grenzübergangs würden nur zu zehn Prozent
ausgenutzt. Die Bevölkerung im Gazastreifen benötige dringend 8.000
Tonnen Mehl für die kommenden zwei Monate. Seit einigen Tagen ist
Brot im Gazastreifen rationiert. Seit Freitag seien die
Treibstoffreserven der UNO aufgebraucht, sagte Ging.
Am Montag war der Grenzübergang lediglich für 40 Minuten geöffnet
und dann "aus Sicherheitsgründen" von Israel wieder geschlossen
worden. In dieser Zeit konnten lediglich fünf Lastwagen mit Mehl,
Getreide, Viehfutter und Getränken passieren. Israel hatte den
Kontrollpunkt am 21. Februar wegen Informationen über einen drohenden
palästinensischen Anschlag geschlossen.
Karni ist der einzige Übergang, über den die Palästinenser im
Gazastreifen ihre Waren nach Israel und ins Ausland schaffen können.
Die Palästinenser hatten Anfang März geklagt, die gesamte
Landwirtschaft im Gazastreifen stehe wegen der Sperrung vor dem Aus.
Etwa 300 Tonnen Früchte und Gemüse hätten seit Jahresanfang zerstört
werden müssen. (APA)
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