Wie Hollywood

doch unsere zerebrale Festplatte versaut: Ist man schon mal in San Francisco, möchte man die Autos auch gern so fetzig die Straßen runterfliegen lassen, wie man dies von diversen Filmverfolgungsjagden kennt. Den GL durften wir bei der Fahr-Weltpremiere zwar auf und abseits der Straßen von San Francisco fahren, aber nur gesittet bitte schön. Andererseits fordert dieses gediegene Auto ohnehin mehr zum souveränen Gleiten auf, denn zum Hetzen.

foto: werk

Verständlich

angesichts Dimensionen und Hauptzielmarkt, dass die Vorpräsentation dieses SUV-Flaggschiffs in die USA verlegt wurde, in den Sonnenstaat Kalifornien. Trotz der Dimensionen - 5,09 Meter lang, 1,92 breit, 1,84 hoch - fallen diese hier kaum auf.

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Erster Eindruck?

Der GL fährt sich, obwohl es zum Testen nur die komfortorientierte US-Version gab, schon in dieser sehr harmonisch, ausgewogen. Wir sind gespannt auf die als straffer und direkter angekündigte Europa-Version.

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Als Motorisierung

wurde der neue 4,6-l-V8 gereicht (GL 450): seidenweiches, nachgerade für die Amis geschaffenes Triebwerk. 340 PS, feine Akustik. Die 7-Gang-Automatik ist übrigens generell Serie, das Offroad-Pro-Paket in Europa auch. Woraus folgt, dass man sich auch abseits befestigter Wege mit diesem Auto wenig Sorgen machen muss.

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Die Bodenfreiheit

lässt sich auf bis zu 307 mm erhöhen, Bergabfahrhilfe, Anfahrassistent sowie Geländeuntersetzung und 100-Prozent-Differenzialsperre für Verteilergetriebe und Hinterachse erleichtern das Leben in der Wildnis.

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Dazu

wurde auf der Teststrecke im Napa Valley ein Offroad-Parcours installiert: Was man mit diesem handlichen Koloss hier aufführen kann, lässt sich mit souverän umschreiben. Legt man es drauf an, ist der GL ist also ein wilder Hund. Sonst pflegt Mercedes eher den Mythos vom edlen Wilden.

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Womit

wir auch bei der Innenraum-Anmutung wären: alle Achtung. So gediegen geht's sonst nur im Audi Q7 (der dem GL im Gelände nicht das Wasser reichen kann/will) und im Range Rover (dem der GL auf der Straße überlegen ist) zu. Und in Sachen Flexibilität spielt er auch alle Stücke.

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Produziert

wird denkbar marktnah - in Tuscaloosa, Alabama, wo seit 1997 die M-Klasse gebaut wird. Viel Technik und die Plattform teilt sich der GL mit M- und R-Klasse, die Jahreskapazität für die drei Baureihen liegt bei 160.000 Stück, je nach Nachfrage ist man flexibel in der Fertigung. Das alles spart Kosten, und - Stichwort Plattform - beim äußeren und inneren Erscheinungsbild bleiben den Designern dennoch recht große Freiräume. So ist auch dieser Neuzugang eine sympathisch eigenständige Erscheinung.

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In Puncto

Technik, Sicherheit, Komfort und Luxus packt Mercedes fast alles rein, was die Firma zu bieten hat. Die Motorenpalette umfasst zunächst einen V6- und drei V8-Zylinder - je zwei Diesel und Benziner. Wobei der V6 auch gleich das präsumtive Österreich-Standardaggregat ist: GL 320 CDI, der bekannte Superdiesel des Hauses. Sollte mit 224 PS und vor allem üppigen 510 Nm Drehmoment eine ausreichende Motorisierung für den 2,3-Tonner darstellen.

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In Österreich

muss man sich noch etwas gedulden: Zu uns kommt der Maximal-Mercl erst im September. Als Fünfsitzer, der sich optional zum Siebensitzer aufrüsten lässt. Preisskala: GL 320 CDI ab 77.244 € (zum Vergleich: M 320 CDI ab 58.221 €) bis GL 500 (388 PS) ab 103.704 €. (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 17.3.3006)

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Mercedes

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