Halle/Mannheim - Eine Forschergruppe will das Gold auf
der 3.600 Jahre alten "Himmelsscheibe von Nebra" vollständig
analysieren. "Es hat eine völlig andere Zusammensetzung als unser
modernes Gold", sagte der Leiter des Curt-Engelhorn-Zentrums für
Archäometrie in Mannheim, Ernst Pernicka, am Montag. Bislang sei aber
nur bekannt, dass es einen hohen Silberanteil habe, Kupfer und Zinn
enthalte und aus dem heutigen Rumänien stamme.
Bei ihren Analysen werden die Experten den Angaben zufolge mit
Hilfe eines speziellen Laserstrahls in das Gold ein winziges Loch
brennen. "Dabei verdampft etwas davon und dieser Dampf wird in einem
Massenspektrometer auf seine Zusammensetzung analysiert", sagte der
Wissenschaftler. "Wir sind auf der Suche nach Spurenelementen, wie
Antimon, Selen und Tellur. Je mehr wir über die Zusammensetzung des
Goldes wissen, desto genauer können wir die Lagerstätte, aus der
dieses Gold stammt, bestimmen", sagte Pernicka.
Die Goldforschung ist nach Angaben des Wissenschaftlers Teil des
weltweit größten Forschungsprojekts zur Bronzezeit, an dem sich 36
Wissenschaftler aus Halle, Jena, Tübingen, Bochum, dem Saarland und
Edinburgh (England) beteiligen. Die Himmelsscheibe ist die älteste
konkrete Himmelsabbildung der Welt. Sie wird derzeit mit anderen
Funden aus der Bronzezeit in einer großen Ausstellung in Mannheim
gezeigt. Die Himmelsscheibe wurde auf dem Mittelberg bei Nebra
(Burgenlandkreis) im Juli 1999 entdeckt.(APA/dpa)