Einer (Hermann Scheidleder) hat einen Richter erschossen, ein anderer (Michael Gempart) den Selbstmord eines Paars ausgelöst und wieder eine andere (Hilke Ruthner) hat vor 24 Jahren ihr Kind beim Ikea-Spielplatz einfach nicht mehr abgeholt. Alles hängt zusammen, und jetzt kommt dieses Mädchen (Nicola Kirsch) zu Besuch.
Bemerkenswert, wie leicht sich die Dramatikerin Hilling (30) mit diesem im Rahmen der Werkstatttage im vergangenen Herbst am Burgtheater elaborierten Stück aus den handelsüblichen Szenerien zeitgenössischer Jungdramatik herausgeschrieben hat. Und mit welcher Knappheit sie für ihre von zwei Städtern aufgesuchte einsiedlerische Pensionistenbande bildsprachliche Räume erobert.
Mit all dem hat das Schauspielerensemble bei der Uraufführung durch Daniela Kranz zu kämpfen. Der Text geht zunächst nicht auf, sein kühler Strom versiegt in den Schauspielermündern und purzelt (zumindest im ersten Viertel) als Nachbarschaftsplauderei heraus. Auf der mit Theaterschnee flockig zugeschneiten Eisbahn am Bühnenpodest (Ausstattung: Bettina Kraus) beherrschen Familienaufstellungen die nordlichtartig erhellte Szene. Erst Sylvia Lukans Stimme als Polizistin erreicht hier einen geschliffenen Ton.