Minsk - Bei der Präsidentenwahl in Belarus (Weißrussland) hat der autoritär regierende Staatschef Alexander Lukaschenko der Opposition für den Fall von Protestkundgebungen mit Vergeltung gedroht. "Ich schwöre, dass wir auf solche Dinge entsprechend reagieren werden, je nachdem, wie sich die Lage entwickelt", sagte Lukaschenko am Sonntag als Reaktion auf einen Kundgebungsaufruf der Opposition. Geheimdienst und Polizei hatten zuvor offen gedroht, mit Gewalt gegen Demonstranten am Wahlabend vorzugehen.

"Größter Terrorist"

Mit Empörung kommentierte Lukaschenko die amerikanische Weißrussland-Politik. US-Präsident George W. Bush sei der "größte Terrorist auf der Welt", sagte der Staatschef in Minsk. Bush hatte zuletzt den US-Kongress über angeblich illegale Waffengeschäfte der belarussischen Führung mit Ländern wie dem Iran und dem Irak informiert und Minsk Unterstützung des weltweiten Terrorismus vorgeworfen.

Lukaschenko bestritt den Vorwurf der US-Regierung, sein Land sei die "letzte Diktatur in Europa". Sein Land sei vielmehr offen für alle Besucher. "Ein Diktatur mitten in Europa ist unmöglich", betonte der belarussische Präsident. Im Wahlkampf hatte der von Russland unterstützte Lukaschenko wiederholt behauptet, seine Herausforderer agierten im Auftrag der USA. (APA/dpa)