Berlin - Die meisten deutschen Bundesländer haben einem Magazinbericht zufolge seit der Wiedervereinigung ihre Schulden mindestens verdoppelt. Besonders drastisch hätten sich die Verbindlichkeiten in Ostdeutschland entwickelt, berichtete das Magazin "Focus" am Samstag im Voraus unter Berufung auf eine Aufstellung des deutschen Finanzministeriums zum Stichtag 31. Dezember 2005.

In Mecklenburg-Vorpommern etwa habe sich die Pro-Kopf-Verschuldung von 123 Euro vom Jahresende 1991 um mehr als das 50fache auf 6304 Euro erhöht. Brandenburg und Sachsen-Anhalt verzeichneten demnach einen Anstieg der Verschuldung um mehr als das 40fache, in Thüringen beliefen sich die Schulden auf mehr als das 20fache von 1991. Sachsen habe zwar das schnellste Schuldenwachstum mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von 2825 Euro nach elf Euro 1991. Mit dieser Summe liege der Freistaat aber immer noch im Bundesvergleich auf Rang zwei hinter Bayern.

Spitzenreiter bei der Pro-Kopf-Verschuldung waren Ende vergangenen Jahres demnach die drei Stadtstaaten Bremen (18.505 Euro), Berlin (16.907) und Hamburg (12.142). Die geringste Verschuldung je Einwohner wiesen Bayern (1851 Euro), Sachsen (2825) und Baden-Württemberg (3682) aus. (APA/Reuters)