Dietrich Mateschitz, Chef des Red Bull-Konzerns, denkt über eine Erweiterung seines Imperiums in Richtung Fernsehen nach. "Wir sehen noch Platz und vor allem Innovationspotenzial", sagte er in einem Interview mit den "Salzburger Nachrichten" (Freitagausgabe). Es gebe zahlreiche Nischensender, aber keinen "der mehrere Sparten - etwa Sport, Lifestyle und Musik - abdeckt". Als "Gerücht" tat Red-Bull-Sprecher Stefan Hundegger noch 2004 die STANDARD-Anfrage nach Plänen für eine TV-Sportkanal ab.

Mit dem "Seitenblicke-Magazin" ist Mateschitz bereits in der Printmedienbranche aktiv, der Red Bulletin Verlag ist mit mobiler Druckerei außerdem bei Formel 1-Rennen unterwegs. Der Energy-Mogul ist auf der Suche nach "Erweiterungen für die Marke Red Bull, die innovativer sind als Kaugummis, Mode oder Sportartikel".

Gewünschtes Innovationspotenzial

Das Medienbusiness birgt offenbar das gewünschte Innovationspotenzial: "Wir analysieren derzeit mit hoher Intensität den Kommunikationsmarkt: Internet, mobile Kommunikation, Satelliten-TV." Mit Events wie dem Red Bull Air Race produziere man "schon jetzt hunderte Stunden Sendematerial, die wir TV-Anstalten zur Verfügung stellen", so Mateschitz. "Die Red Bull Air Race World Series wird etwa neben RTL von 70 TV-Stationen weltweit übertragen. Und warum soll es da nicht eine 71. geben, die wir selbst machen?" Die Ausrichtung einer solchen Station wäre "sicher international".

Zeitrahmen gebe es für diese Ideen aber keinen, erklärt Mateschitz. "So etwas darf man nicht übers Knie brechen. Allerdings laufen Gespräche mit TV-Anstalten über ein Magazin für Extremsportarten: "Wir machen erste Gehversuche." (APA, red)