Bild nicht mehr verfügbar.

Soldaten der vierten irakischen Armee-Division verlassen einen CH-47 Chinook-Helikopter. Insgesamt sind rund 1.500 US- und irakische Soldaten an der "Operation Schwärmer" beteiligt.

Foto: AP/ U.S. Navy, Petty Officer 3rd class Shawn Hussong

Bild nicht mehr verfügbar.

Zeitgleich mit den ersten Meldungen über "Operation Swarmer" veröffentlichte die US-Armee Bilder einsatzbereiter Hubschrauber auf der Forward Operating Base "Remagen".

Foto: APA/epa/US ARMY
Bagdad/Washington - Am zweiten Tag ihrer jüngsten Großoffensive "Operation Schwärmer" gegen Rebellen im Irak sind die US-Streitkräfte und ihre Verbündeten auf keinen nennenswerten Widerstand gestoßen. Es habe "keinen Kontakt mit den Aufständischen" gegeben, sagte der an dem Einsatz beteiligte US-Major John Callahan am Freitag. Die Zahl der Soldaten sei von zunächst 1.500 bereits wieder auf 900 verringert worden, der Einsatz werde voraussichtlich schon am Wochenende enden. Am Montag ist der dritte Jahrestag des Beginns des Krieges.

Über 50 Verdächtige festgenommen

Bei der Großoffensive irakischer und US-Truppen gegen Aufständische im Irak wurden bisher über 50 Verdächtige festgenommen. Zudem seien in der Nähe der Stadt Samarra mehrere Waffenverstecke entdeckt worden. Dort sollen sich Anhänger des Terrornetzwerks Al-Kaida verstecken. In der Region war vor drei Wochen die Reporterin Atwar Bahgad ermordet worden, die für den Nachrichtensender Al-Arabiya arbeitete.

Parlament streitet

Zuvor war am Donnerstag drei Monate nach der Wahl im Irak das Parlament zu seiner ersten Sitzung zusammengekommen. Die konstituierende Sitzung, die in der streng abgeriegelten "Grünen Zone" von Bagdad stattfand, blieb jedoch ein rein symbolischer Akt. Da sich die Parteien noch nicht über die Verteilung der Schlüsselpositionen in der Regierung einig sind, wählten die 275 Abgeordneten auch keinen Parlamentspräsidenten. Lediglich die Abgeordneten wurden vereidigt.

Jaafari könnte auf Amt des Regierungschefs verzichten

Der umstrittene designierte Ministerpräsident Ibrahim al-Jaafari erklärte, die Bildung der neuen Regierung könne noch einen Monat in Anspruch nehmen. Er deutete erstmals an, dass er eventuell auf das Amt des Regierungschefs verzichten würde. Übergangspräsident Jalal Talabani sagte, er hoffe, die Verhandlungen über die Regierung könnten bis Ende März abgeschlossen werden.

25 Leichen von Mordopfern entdeckt

Der Nachrichtensender Al-Arabiya meldete, in Bagdad seien seit Mittwochabend 25 Leichen von Mordopfern entdeckt worden, darunter mehrere Polizisten. Nach Polizeiangaben wurden unter anderem zwischen Feldern in Jarf al-Sahr südlich von Bagdad die Leichen von sieben Irakern gefunden, unter ihnen drei Polizisten. Unbekannten erschossen bei Mossul sechs Studenten in einem Bus. Fünf weitere Insassen des Busses wurden entführt.

Das US-Repräsentantenhaus verabschiedete am Donnerstag ein Sondergesetz zur weiteren Finanzierung der Kriege im Irak und in Afghanistan. Außerdem sollen mit dem Gesetz Gelder für den Wiederaufbau in den Hurrikan-Gebieten im Süden der USA zur Verfügung gestellt werden. Insgesamt geht es um 91,9 Milliarden Dollar (76,1 Mrd. Euro). Davon sind 67 Milliarden Dollar für die Militäreinsätze vorgesehen.

Die Kriegskosten im Irak und Afghanistan steigen damit auf fast 400 Milliarden Dollar. Mit weiteren 19 Milliarden Dollar soll die Hurrikan-Hilfe auf dann rund 90 Milliarden aufgestockt werden. 4,1 Milliarden sind für zusätzliche Nothilfe in Entwicklungsländern vorgesehen. Nach dem Repräsentantenhaus muss sich noch der Senat mit den von Präsident George W. Bush beantragten zusätzlichen Ausgaben befassen. Bush appellierte an die Senatoren, möglichst schnell darüber zu entscheiden. (APA/dpa/Reuters)