Die Wissenschaftler der British Antarctic Survey (BAS) hoffen, dass das zukünftige Polarjahr mindestens genau so viel Aufsehen erregt wie die Mondlandung von 1969. Die Erkenntnisse, die die Forscher im Geophysikalischen Jahr 1957 gewonnen haben, sind heute noch von Wichtigkeit. "Jene, die alt genug sind, wissen, welche fantastischen Ergebnisse sowohl in wissenschaftlicher als auch in geopolitischer Hinsicht dieses Forschungsjahr mit sich gebracht hat", so Chris Rapley, BAS-Direktor. Im Geophysikalischen Jahr 1957 wurde mit Sputnik der erste Satellit ins All geschossen, zudem wurde erstmals die Eisdecke der Antarktis vermessen und der Weg zum so genannten "Antarktis-Vertrag" geebnet. Dieser Vertrag sieht eine Sektorenteilung des Kontinents vor und erklärte die Region zu einer "Zone des Friedens und der Forschung".
Forschung
Die Wissenschaftler werden aus verschiedenen Disziplinen kommen. "Die Polarregionen sind wesentlich um den globalen Kohlenstoff-, Klima- und Wetterkreislauf zu verstehen", erklärt David Carlson, Programmdirektor des IPY. "Es handelt sich um Polarforschung, die allerdings Auswirkungen auf den gesamten Planeten hat", so der Wissenschaftler.
Klimageschichte
Eines der zentralen Themen werden weitere Forschungen zum Thema Klimageschichte der Erde sein. Dazu sollen weitere Eisbohrkerne untersucht werden. Unter die Lupe genommen werden auch Flora und Fauna in der Arktis und Antarktis. Thema von Untersuchungen werden auch die indigenen Bewohner der polaren Regionen sein. "Die Menschen, die in diesen Regionen leben, sehen Veränderungen des Klimas als erste", erklärt Carlson.