In den Streit um das geplante neue Glasfaser- Hochgeschwindigkeitsnetz der Deutschen Telekom ist nach Einschätzung der Regulierungsbehörde Bewegung gekommen. Die Telekom sondiere zur Zeit in freiwilligen Gesprächen mit Wettbewerbern, wie diese möglicherweise einbezogen werden könnten, sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, am Donnerstag in Bonn.

Er habe nach Sitzungen in Berlin "den Eindruck, dass es erste Kontakte in dieser Richtung gibt". Die Telekom will mit der Errichtung des Glasfasernetzes (VDSL) für deutlich schnellere Übertragungsraten und Internetzugänge in den 50 größten deutschen Städten sorgen.

Angesichts eines Investitionsvolumens von rund drei Mrd. Euro will die Telekom dafür eine Befreiung von der Regulierung, um sich damit in einer neuen Monopolsituation unter Wettbewerbsschutz auf einem "neuen Markt" zunächst "Pioniergewinne" zu sichern. Während die Bundesregierung diesen Plan wohlwollend aufnahm, gibt es bei der EU-Kommission Bedenken und bei Wettbewerbern Widerstand.

Die Telekom sei offenbar von ihrer "harten Position" abgerückt, das neue Netz nur für sich selbst nutzen zu wollen, sagte Kurth. Bisher sei aber noch unklar, wie dieser "neue Markt" mit welchen Produkten konkret aussehen solle. Eine solche große Investition bedeute jedoch auch Risiken, die sich auch in einer höheren Rendite niederschlagen müssten.(APA/dpa)