Dabei hat sich das Interesse der Risikokapitalgeber verschoben. In den vergangenen Jahren standen vorrangig die Hersteller des Riesenreiches im Fokus der Investoren. Allein im letzten Jahrzehnt flossen laut WSJ rund eine halbe Bio. Dollar an Direktinvestitionen nach China und hier vor allem in den Ausbau von Produktionsstätten. Nun ist der Technologiesektor in den Mittepunkt des Interesses gerückt.
So hat etwa Yahoo mit seinem milliardenschweren Einstieg bei der E-Commerce-Plattform Alibaba.com im vergangenen Jahr für die bis dato größte Investition eines ausländischen Unternehmens in der chinesischen Internetbranche gesorgt. Auch Intel hat mit der Einrichtung des "Intel Capital China Technology Fund" sein Engagement in China verstärkt. Im Juni 2005 stellte der Chip-Riese etwa 200 Mio. Dollar Risikokapital für chinesische Startups bereit.
Derweil warnen besorgte Stimmen aber bereits vor einer Überhitzung bei den Hightech-Investments. Angesichts der zunehmenden Konkurrenz fällt es selbst China-Pionieren wie dem Venture Capital Funds Gobi Partners schwer, noch Unternehmen mit Potenzial zu finden. Der massive Wettbewerb zeige zwar, dass die Firmenstrategie richtig gewesen sei, untergrabe aber gleichzeitig, die Möglichkeiten, zu profitieren, zitiert das WSJ Thomas G. Tsao, einen der Gobi-Gründer. Gobi hat sich als einer der ersten Funds vor vier Jahren auf die Suche nach geeigneten Hightech-Firmen in China begeben.