Das Zusammenspiel dreier Objekte mathematisch zu beschreiben ist physikalisch nicht leicht. Schon die Berechnung der Umlaufbahnen von drei sich gegenseitig anziehenden Planeten zählt zu den größeren Problemen.
Physiker sprechen vom "Dreikörperproblem". Vitali Efimov überraschte Anfang der 1970er-Jahre, als er Dreikörpersysteme in der Quantenwelt beschrieb, deren theoretische Lösung sehr einfach war. Er prophezeite, dass sich drei Teilchen unter Ausnutzung der quantenmechanischen Eigenschaften zu einem Objekt vereinen, obwohl sie paarweise zu keiner Verbindung imstande sind. Wenn man die Entfernung zwischen den Teilchen jeweils um den Faktor 22,7 vergrößert, ergeben sich unendlich viele solcher Efimov-Zustände.
Seine Theorie wurde zunächst angezweifelt, dann jedoch versuchten sich weltweit Forschungsgruppen am Nachweis dieser mysteriösen Quantenzustände. Das Interesse daran ist groß, weil sie universellen Charakter haben: Das Gesetz gilt in der Kernphysik, in der starke Wechselwirkung für die Bindung der Teilchen in den Atomkernen verantwortlich ist, und auch bei molekularen Verbindungen, die auf elektromagnetischen Kräften beruhen.
Am Institut für Experimentalphysik der Uni Innsbruck ist es Rudolf Grimm und Hanns-Christoph Nägerl nun erstmals gelungen, diese Efimov-Zustände experimentell nachzuweisen: in einem ultrakalten Gas aus freien Cäsiumatomen, das bei Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt ein Bose-Einstein-Kondensat bildet.