Wien - Wien bekommt bis zum Jahr 2011 unweit des Südtirolerplatzes einen neuen Bahnhof, für den es zwar schon konkrete Pläne, aber noch keinen Namen gibt. Die Bezeichnungen "Zentralbahnhof" und "Bahnhof Wien - Europa Mitte" sind inzwischen nicht mehr aktuell, für die Planer heißt der Bau derzeit "Wien Hauptbahnhof". Im Herbst soll in einem offenen Wettbewerb eine endgültige Bezeichnung gefunden werden.

Flächenwidmung

Auch sonst wird das Projekt immer konkreter, erklärten Wiens Planungsstadtrat Rudolf Schicker (S) und ÖBB-Koordinator Arnold Schiefer am Dienstagabend vor Journalisten. Derzeit wird der Flächenwidmung der letzte Schliff gegeben, nachdem der Masterplan für das neue, 57 Hektar große Bahnhofsviertel mehrmals überarbeitet wurde. Insgesamt zwei Mrd. Euro sollen über zehn Jahre investiert werden. Mehr als 600 Mio. Euro kommen dabei von den ÖBB, 128 Mio. Euro von Wien, der Rest von Immobilieninvestoren.

Der kommende Herbst wird für den Bau, der als neuer Durchgangsbahnhof den heutigen Süd- und Ostbahnhof ersetzen wird, besonders wichtig: Nicht nur der Namenswettbewerb soll dann stattfinden, man will auch das Aussehen des neuen Hauptbahnhofs präsentieren. Entworfen wird er von den Masterplanern des Areals, also den Architekten Albert Wimmer, Theo Hotz und Ernst Hoffmann. Ende 2006 erfolgt dann der Flächenwidmungsbeschluss im Gemeinderat, zuvor findet auch noch eine strategische Umweltprüfung statt.

Baubeginn: 2007

Erste Bauarbeiten an der S-Bahn-Station Südtiroler Platz sollen 2007 stattfinden. An der unterirdischen Verbindung zur Station der U-Bahn-Linie U1 - möglicherweise mit Rollbändern - wird ab 2008 gebaut. Im selben Jahr ist der Abriss des alten Bahnhofs vorgesehen. Im Jahr 2009 will man mit dem Gleisprojekt beginnen, und auch das Immobilienprojekt "Bahnhof City" entlang des Gürtels soll dann starten.

Vorgesehen sind insgesamt zehn Hochhäuser mit einer Höhe von 60 Metern sowie ein 100-Meter-Turm beim Bahnhofseingang beim Südtiroler Platz. Die Anordnung der Bauten wurde gegenüber dem Masterplan noch verändert. Dadurch sollen sie vom Belvederegarten aus nicht mehr hinter dem Schloss sichtbar sein. Auch die Sichtachse Argentinierstraße-Elisabethkirche wurde bereinigt.

Im Jahr 2011 soll der Bahnhof zumindest zeilweise in Betrieb gehen, für 2012 ist die endgültige Fertigstellung angepeilt. Zuletzt wird noch die Straßenbahnlinie D - und später auch die U2 - in das neue Stadtviertel verlängert. Gebaut wird auch dem heutigen Frachtenbahnhof, und zwar mit dem Schwerpunkt Wohnen und Gewerbe. Zusätzlich ist ein Einkaufszentrum und ein 8,5 Hektar großer neuer Park geplant. (APA)