Grodno/Stockholm - Zwei private Wahlbeobachter aus Schweden sind nach Angaben der Nachrichtenagentur TT am Dienstag in der belarussischen Stadt Grodno festgenommen worden. Die beiden Beobachter, die der rechtsliberalen schwedischen Volkspartei angehören, seien beim Verlassen eines Wahllokals, in dem die Abgabe von Vorausstimmen zu der am 19. März stattfindenden Präsidentenwahl möglich ist, von Polizeibeamten ergriffen und weggebracht worden, berief sich die Agentur auf Angaben eines Mitglieds der Jugendorganisation der schwedischen Rechtsliberalen.

Die beiden Festgenommenen gehören demnach gemeinsam mit drei weiteren Schweden einem Team von Wahlbeobachtern an, das von der dänischen NGO Silba entsandt wurde, um die Abgabe von Vorausstimmen in Belarus an Ort und Stelle zu verfolgen. Finanziert wird die Reise der fünf Schweden von der schwedischen Volkspartei. Vor einigen Wochen waren Mitglieder einer Delegation der Jugendorganisation der schwedischen Konservativen, MUF, in Belarus vorübergehend festgenommen und verhört worden.

Der seit 1994 amtierende belarussische Präsident Aleksander Lukaschenko bewirbt sich am kommenden Sonntag für eine dritte Amtszeit. 1996 ließ er sich seine fünfjährige Amtszeit durch ein Referendum um weitere zwei Jahre bis 2001 verlängern. Mit einer von Fälschungsvorwürfen überschatteten Volksbefragung änderte Lukaschenko 2004 die Verfassung und ermöglichte so die Option auf eine dritte Amtszeit. (APA)